Das Ziel der heutigen Etappe hieĂ âBrothimmel und KaffeesĂŒndeâ â ein inklusives BĂ€ckerei-CafĂ© in Ratingen. Zuvor hatte Kerstin Griese die neu eröffnete WĂŒlfrather âStadtspatzenâ-Kita besucht.
» Taeglich.ME: Direkter Zugang zum Stadtpark
Eigentlich sollte die Kita-Eröffnung bereits 2019 sein, erfuhr Griese im GesprĂ€ch mit der Kindergarten-Leiterin Jessica JĂ€ger und dem Sozialamtsleiter Mike Flohr. Doch die Serie der Hiobsbotschaften sei ĂŒber die Jahre nicht abgerissen, bis jetzt endlich die Eröffnung gefeiert werden konnte.
âViele bunte Farben, groĂzĂŒgige und helle RĂ€umeâ, stellte Griese bei einem Rundgang fest. âVon jeder Gruppe aus können die Kleinen unter Aufsicht direkt ins AuĂengelĂ€nde gelangen, das zurzeit noch gestaltet wird.â Bis dahin sei die direkte NĂ€he zum Stadtpark ein GlĂŒcksfall, weil die Kinder dort an der frischen Luft spielen können. âBesonders freut es mich, dass die Kita inklusiv und barrierefrei ist, und es Bewegungsförderungen sowie SprachunterstĂŒtzung gibtâ, so Griese.
Mike Flohr und Jessica JĂ€ger berichteten, dass es auch in WĂŒlfrath zunehmend schwieriger ist, qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen. Erfreulich sei es, dass die Kita nun einen Mitarbeiter einstellen können, der gelernter Kinderpfleger ist und durch eine Zusatzqualifikation nun auch als Erzieher anerkannt ist.
Weiter ging es an diesem Tag zu dem Ratinger Inklusionsbetrieb âBrothimmel und KaffeesĂŒndeâ. âWir sind nicht nur eine BĂ€ckerei mit einem CafĂ©, wir sind auch eine Art Begegnungszentrumâ, sagte Inhaberin Bettina Lindemann. âBei uns treffen sich feste Rentnerklubs, und es kommen viele Ă€ltere Alleinstehende. Wir quatschen mit den Menschen.â
AuĂerdem gehört zu den Besonderheiten von âBrothimmel und KaffeesĂŒndeâ, dass das CafĂ© ArbeitsplĂ€tze fĂŒr Menschen mit Behinderungen anbietet. âSolche inklusiven Betriebe gibt es in Ratingen immer noch viel zu wenigeâ, sagte SozialstaatssekretĂ€rin Kerstin Griese. Sie ist im Bundesministerium fĂŒr Arbeit und Soziales fĂŒr den Bereich der Inklusion zustĂ€ndig.âEs muss mehr getan werden, damit diejenigen, die es wĂŒnschen, eine BeschĂ€ftigung im allgemeinen Arbeitsmarkt finden.â Das mĂŒsse immer eine Alternative zur TĂ€tigkeit in einer Werkstatt fĂŒr Menschen mit Behinderungen sein, waren sich Bettina Lindemann und Kerstin Griese einig.
Sehr beindruckt war Griese von Lara Hakami, die nun schon sei 2018 in der BĂ€ckerei und dem CafĂ© beschĂ€ftigt ist. Am Anfang habe zunĂ€chst geklĂ€rt werden mĂŒssen, wie Hakami zu ihrem Arbeitsplatz kommt, erinnert sich Lindemann. Sie habe deshalb zunĂ€chst ein Bustraining mit Lara Hakami absolviert.
âMenschen mit EinschrĂ€nkungen können ganz viel leisten. Und das erwarte ich auchâ, sagte Bettina Lindemann. Die Aufgaben im âBrothimmel und KaffeesĂŒndeâ sind sehr vielfĂ€ltig, und alle mĂŒssen alles machen. Dies gilt auch fĂŒr Lara Hakami. Sie arbeitet sehr gerne in der CafĂ©-BĂ€ckerei an der Bechemer StraĂe, erzĂ€hlte sie Kerstin Griese. Am lieben bediene sie die GĂ€ste im CafĂ©.
â,Brothimmel und KaffeesĂŒndeâ ist ein tolles Beispiel dafĂŒr, dass Inklusion am Arbeitsmarkt funktionieren kannâ, unterstrich Kerstin Griese. âWir brauchen in Ratingen mehr Betriebe, die Inklusion als Chance begreifen.â Griese wies darauf hin, dass die Bundesregierung mit einheitlichen Ansprechstellen und finanziellen Hilfen bereits Einiges unternommen hat, um Arbeitgeber besser zu unterstĂŒtzen. âWir werden noch weitere Schritte gehen, um fĂŒr mehr Inklusion zu sorgen.â