Brot und Kaffee

SommerTOUR 3. Etappe: Stadtspatzen und Brothimmel

Das Ziel der heutigen Etappe hieß „Brothimmel und KaffeesĂŒnde“ – ein inklusives BĂ€ckerei-CafĂ© in Ratingen. Zuvor hatte Kerstin Griese die neu eröffnete WĂŒlfrather „Stadtspatzen“-Kita besucht.

» Taeglich.ME: Direkter Zugang zum Stadtpark

Eigentlich sollte die Kita-Eröffnung bereits 2019 sein, erfuhr Griese im GesprĂ€ch mit der Kindergarten-Leiterin Jessica JĂ€ger und dem Sozialamtsleiter Mike Flohr. Doch die Serie der Hiobsbotschaften sei ĂŒber die Jahre nicht abgerissen, bis jetzt endlich die Eröffnung gefeiert werden konnte.

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Sozialamtsleiter Mike Flohr, KĂ€mmerer Sebastian Schorn, Kita-Leiterin Jessica JĂ€ger, Kerstin Griese MdB und SPD-Ratsfraktionschef Manfred Hoffmann .

„Viele bunte Farben, großzĂŒgige und helle RĂ€ume“, stellte Griese bei einem Rundgang fest. „Von jeder Gruppe aus können die Kleinen unter Aufsicht direkt ins AußengelĂ€nde gelangen, das zurzeit noch gestaltet wird.“ Bis dahin sei die direkte NĂ€he zum Stadtpark ein GlĂŒcksfall, weil die Kinder dort an der frischen Luft spielen können. „Besonders freut es mich, dass die Kita inklusiv und barrierefrei ist, und es Bewegungsförderungen sowie SprachunterstĂŒtzung gibt“, so Griese.

Ein Geschenk fĂŒr die neue Kita: das als „Kinderspiel des Jahres 2011“ ausgezeichnete Brettspiel „Da ist der Wurm drin“.

Mike Flohr und Jessica JĂ€ger berichteten, dass es auch in WĂŒlfrath zunehmend schwieriger ist, qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher zu gewinnen. Erfreulich sei es, dass die Kita nun einen Mitarbeiter einstellen können, der gelernter Kinderpfleger ist und durch eine Zusatzqualifikation nun auch als Erzieher anerkannt ist.

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Kerstin Griese und das Brothimmel-Team: Martina Junkereit (hinten), Joan Ziltz, Bettina Lindemann und Lara Hakami.

Weiter ging es an diesem Tag zu dem Ratinger Inklusionsbetrieb „Brothimmel und KaffeesĂŒnde“. „Wir sind nicht nur eine BĂ€ckerei mit einem CafĂ©, wir sind auch eine Art Begegnungszentrum“, sagte Inhaberin Bettina Lindemann. „Bei uns treffen sich feste Rentnerklubs, und es kommen viele Ă€ltere Alleinstehende. Wir quatschen mit den Menschen.“

Außerdem gehört zu den Besonderheiten von „Brothimmel und KaffeesĂŒnde“, dass das CafĂ© ArbeitsplĂ€tze fĂŒr Menschen mit Behinderungen anbietet. „Solche inklusiven Betriebe gibt es in Ratingen immer noch viel zu wenige“, sagte SozialstaatssekretĂ€rin Kerstin Griese. Sie ist im Bundesministerium fĂŒr Arbeit und Soziales fĂŒr den Bereich der Inklusion zustĂ€ndig.„Es muss mehr getan werden, damit diejenigen, die es wĂŒnschen, eine BeschĂ€ftigung im allgemeinen Arbeitsmarkt finden.“ Das mĂŒsse immer eine Alternative zur TĂ€tigkeit in einer Werkstatt fĂŒr Menschen mit Behinderungen sein, waren sich Bettina Lindemann und Kerstin Griese einig.

Bettina Lindemann, Joan Ziltz und Kerstin Griese

Bettina Lindemann, Joan Ziltz und Kerstin Griese im Café.

Sehr beindruckt war Griese von Lara Hakami, die nun schon sei 2018 in der BĂ€ckerei und dem CafĂ© beschĂ€ftigt ist. Am Anfang habe zunĂ€chst geklĂ€rt werden mĂŒssen, wie Hakami zu ihrem Arbeitsplatz kommt, erinnert sich Lindemann. Sie habe deshalb zunĂ€chst ein Bustraining mit Lara Hakami absolviert.

„Menschen mit EinschrĂ€nkungen können ganz viel leisten. Und das erwarte ich auch“, sagte Bettina Lindemann. Die Aufgaben im „Brothimmel und KaffeesĂŒnde“ sind sehr vielfĂ€ltig, und alle mĂŒssen alles machen. Dies gilt auch fĂŒr Lara Hakami. Sie arbeitet sehr gerne in der CafĂ©-BĂ€ckerei an der Bechemer Straße, erzĂ€hlte sie Kerstin Griese. Am lieben bediene sie die GĂ€ste im CafĂ©.

„,Brothimmel und KaffeesĂŒnde‘ ist ein tolles Beispiel dafĂŒr, dass Inklusion am Arbeitsmarkt funktionieren kann“, unterstrich Kerstin Griese. „Wir brauchen in Ratingen mehr Betriebe, die Inklusion als Chance begreifen.“ Griese wies darauf hin, dass die Bundesregierung mit einheitlichen Ansprechstellen und finanziellen Hilfen bereits Einiges unternommen hat, um Arbeitgeber besser zu unterstĂŒtzen. „Wir werden noch weitere Schritte gehen, um fĂŒr mehr Inklusion zu sorgen.“