âDie SPD ist ĂŒber 160 Jahre alt und wird dringend gebrauchtâ, sagte SPD-GeneralsekretĂ€r Matthias Miersch bei âKerstin Griese trifft âŠâ im Velberter Da Vinci. Miersch und die niederbergische Abgeordnete Griese machten deutlich, dass die SPD eine Politik fĂŒr die âgroĂe weite Mitteâ der Bevölkerung macht.
Matthias Miersch wies auf die massiven Unterschiede zur Union hin. âFriedrich Merz hat vor wenigen Jahren ein Buch geschrieben, das âMehr Kapitalismus wagenâ heiĂt. Soziale Sicherheit lĂ€uft da nur nebenbeiâ, so Miersch. Merz fordere mehr Respekt vor den Besserverdienenden, die er fĂŒr die LeistungstrĂ€ger hĂ€lt. Die CDU wolle deshalb fĂŒr die Reichsten der Gesellschaft die Steuern senken, wĂ€hrend die SPD 95 Prozent der Bevölkerung entlasten möchte.

Matthias Miersch warb 36 Stunden vor der Ăffnung der Wahllokale dafĂŒr, sich fĂŒr die Demokratie zu entscheiden.
âWir dĂŒrfen den Klimaschutz nicht den GrĂŒnen ĂŒberlassenâ, wies Griese auf einen weiteren politischen Wettbewerber hin. Der Umwelt- und Klimaexperte Miersch erlĂ€uterte: âDer Klimaschutz ist wichtig, denn wir können mit dem Planeten nicht verhandeln und haben eine Verantwortung vor den nachfolgenden Generationen. Aber man kann Klimaschutz nicht mit der Brechstange machen.â Die ökologische Frage mĂŒsse man immer mit der sozialen Frage kombinieren, deswegen dĂŒrfe man den Klimaschutz nicht allein ĂŒber den Preis gestalten, sondern brauche Förderprogramme. âDeshalb geht es bei der Bundestagswahl darum, ob der Staat handlungsfĂ€hig ist.â Miersch und Griese zeigten sich stolz, dass es nach dem russischen Angriffskrieg gelungen ist, die Energiepolitik neu aufzustellen. âEs wird oft schlecht ĂŒber die Ampel geredetâ, so Griese, âaber wir haben den Schalter umgelegt und sind beim Stromverbrauch jetzt bei fast 60 Prozent erneuerbare Energienâ.
SozialstaatssekretĂ€rin Griese widersprach deutlich der BĂŒrgergeld-Kampagne von Friedrich Merz: âDa werden Menschen gegeneinander ausgespielt, die es eh am schwersten haben. BĂŒrgergeldempfĂ€nger gegen NiedriglohnbeschĂ€ftigte, FlĂŒchtlinge gegen BĂŒrgergeldempfĂ€nger. Wenn man damit anfĂ€ngt, spaltet man die Gesellschaft.â
âWie kriegen wir die Demokratie im digitalen Zeitalter gerettet?â, fragte Matthias Miersch. Die AfD habe 120 BeschĂ€ftigte, die in den sozialen Netzwerken unterwegs sind, im Willy-Brandt-Haus seien es sieben BeschĂ€ftigte. Griese wie auf die Millionenspenden fĂŒr den AfD-Wahlkampf hin, die womöglich illegal sind, aber mit denen momentan auch die StĂ€dte zuplakatiert werden.
Auch der Tabubruch im Bundestag, als Merz mit den Stimmen der AfD ein Gesetz durchbringen wollte, war Thema der Diskussion. Keine der Regelungen in dem Gesetzentwurf hĂ€tte die AnschlĂ€ge in Aschaffenburg oder MĂŒnchen verhindert, stellte Matthias Miersch klar. Kerstin Griese ergĂ€nzte: âMenschen die hier geboren wurden, wissen nicht mehr, ob sie noch mit dazugehören. Das war ein schwarzer Tag fĂŒr unsere Demokratie.â