Das neue Lieferkettengesetz verpflichtet groĂe Unternehmen, kĂŒnftig stĂ€rker auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards bei ihren Zulieferern achten. Das war Thema bei âKerstin Griese trifft âŠâ, wo Lisa Jaspers zu Gast war.
Jaspers besitzt das Modelabel âFolkdaysâ und hatte sich unter dem Hashtag #fairbylaw fĂŒr das Lieferkettengesetz engagiert, das in der letzten Woche im Bundestag auf Betreiben von SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil beschlossen wurde.
âDer nachhaltige Textilsektor machte weit unter ein Prozent ausâ, sagte Jaspers. In der âFashion-Szeneâ sei Nachhaltigkeit lange Zeit kein Diskussionsthema gewesen. Deshalb hatte sie auf Change.org eine Petition gestartet. âInnerhalb weniger Wochen hatten wir ĂŒber 100.000 Unterschriften zusammen.â Am Ende hatte sie 150.000 Unterschriften an die Parlamentarische StaatssekretĂ€rin Kerstin Griese im Bundesarbeitsministerium ĂŒbergeben. Interessant sei gewesen, sagte Griese, dass da auch Leute dabei waren, die Mode ganz anders denken wollten. âMode muss damit verbunden sein, dass wir wissen, was wir da tragen.â
âDas Lieferkettengesetz ist ja nur ein Minimum, was gut istâ, unterstrich Lisa Jaspers. Denn nun wisse der Konsument, dass es bei der Produktion nicht zu groben MissstĂ€nden gekommen ist. Das Gesetz allein werde aber nicht dafĂŒr sorgen, dass die globale Ungleichheit behoben wird.
âEs gab sehr viel Lobbydruck von den WirtschaftsverbĂ€ndenâ, erzĂ€hlte Griese von den WiderstĂ€nden, die sie im Gesetzgebungsprozess ĂŒberwinden musste. âEs gab auf der anderen Seite aber auch sehr viele zivilgesellschaftliche Organisationen wie Brot fĂŒr die Welt und Misereor, die Gewerkschaften und einzelne groĂe Unternehmen, die sich bereits freiwillig verpflichtet hatten, auf Sorgfalt in ihren Lieferketten zu achtenâ, sagte die Arbeits-StaatssekretĂ€rin. âWir essen Obst aus Afrika, wir trinken Kaffee aus SĂŒdamerika, wir tragen Kleidung, die oft in Asien hergestellt wird.â Viele Menschen hĂ€tten also einen konkreten Bezug zu diesem Thema.