ElektrogerĂ€terĂŒckgabe, Atomausstieg, Fracking, Klimaschutz: âKerstin Griese trifft ⊠Barbara Hendricksâ sorgte bei den 80 BĂŒrgerinnen und BĂŒrgern im Heiligenhauser Club fĂŒr groĂes Interesse. Die Bundesumweltministerin stieĂ mit ihren fundierten Antworten auf viel Zustimmung.
» WAZ Heiligenhaus: âEs wird kein Fracking gebenâ
Kerstin Griese fragte zu Beginn nach der erst am Vortag ins Kabinett eingebrachten Neuregelung zur RĂŒcknahme alter ElektrogerĂ€te. âEs geht darum, dass die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger es leichter haben, ihre AltgerĂ€te zurĂŒckzugebenâ, so Hendricks, die schilderte, dass GerĂ€te bis zu einer GröĂe von zirka Din A4 kĂŒnftig direkt in den Laden gebracht werden können. âDer Onlinehandel wollte nicht so recht. Wer alles Tag und Nacht liefern kann, der muss es aber auch wieder zurĂŒcknehmenâ, ist die Ministerin ĂŒberzeugt. âIn den ElektrogerĂ€ten sind zusammengenommen Tonnen von wertvollen Metallen.â Die örtliche Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese erinnerte an die Fukushima-Katastrophe, die genau vor vier Jahren stattfand. Trotz des Ausstiegs aus der Atomenergie in Deutschland gebe es noch viele Jahrhunderte den strahlenden MĂŒll. âEs gibt in der ganzen Welt noch kein Endlagerâ, erlĂ€uterte Barbara Hendricks, wie schwierig die Aufgabe auch nach dem Atomausstieg bleibt. Der in Heiligenhaus lebende Fernsehjournalist Jean PĂŒtz, der im Publikum saĂ, stimmte Barbara Hendricks zu. Der Abbau der Kernkraftwerke koste fĂŒnf Mal so viel wie ihr Aufbau, Ă€uĂerte er seine Bedenken, ob die Betreiber diese Kosten tragen werden. âIch habe schon 1968 in einer Sendung vor der Kernenergie gewarntâ, sagte PĂŒtz. Eine umweltfreundliche Energieversorgung war das Thema vieler Fragen aus dem Publikum, gestellt unter anderem von Vertretern des BUND und des Klimabeirates. Viel diskutiert wurde dabei die Gasförderung mittels giftiger Chemikalien, das unkonventionelle Fracking. Hendricks hat in ihrem Gesetzentwurf sehr viele HĂŒrden fĂŒr Fracking vorgesehen, so dass sie davon ausgeht, dass es in Deutschland nicht kommen wird. âWasser und Sand und vielleicht ein paar Salzeâ, mehr wolle sie fĂŒr die Gasförderung nicht erlauben, stellte die Umweltministerin klar. âAuch nicht fĂŒr Probebohrungen. Und bis 3000 Meter gar nicht.â Denn es gehe um die Gesundheit der Menschen und um den Schutz des Trinkwassers.Auch Kerstin Griese sprach sich eindeutig gegen das Fracking aus. Sie wies gleichzeitig auf viele BĂŒrgerbedenken hin, die Zweifel an der Wirksamkeit der geplanten hohen HĂŒrden Ă€uĂern. âWarum wird es nicht einfach verboten?â, griff Griese eine oft gestellte Frage auf. âEs ist unter dem Gesichtspunkt der VerhĂ€ltnismĂ€Ăigkeit nicht möglich, einfach alles zu verbieten, was potenziell gefĂ€hrlich istâ, stellte Barbara Hendricks die verfassungsrechtlichen Rahmenbedingungen dar. Sie will dafĂŒr sorgen, dass es eine Regelung gibt, die rechtssicher ist. Es gĂ€be aber eine ganze Reihe von Mitgliedern in der CDU/CSU-Fraktion, die der Wirtschaft mehr Möglichkeiten geben möchte, sagte Hendricks.
Da Barbara Hendricks nicht nur fĂŒr Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zustĂ€ndig ist, sondern auch fĂŒr Bauen, griff Kerstin Griese abschlieĂend auch das Thema StĂ€dtebau auf. Das Programm âSoziale Stadtâ sei von der schwarz-gelben Koalition zusammengekĂŒrzt worden, so Griese, die SPD habe jetzt dafĂŒr gesorgt, dass in diesem Bereich wieder investiert wird. âWir wollen rechtzeitig ein Stadtviertel auffangen, das in Gefahr schwebt, abzurutschenâ, beschrieb Bundesministerin Hendricks ihr Engagement fĂŒr den sozialen Zusammenhalt in den StĂ€dten. Kerstin Griese freute sich, dass Ratingen und Velbert aus diesen Mitteln unterstĂŒtzt werden.