Befristete Arbeitsverträge in der Diskussion

„Es ist ein Problem, dass fast jeder zweite neue Arbeitsvertrag nur befristet abgeschlossen wird“, sagte Kerstin Griese auf einer Diskussionsveranstaltung in Ratingen. Immerhin gehe die Zahl der befristeten Verträge zurück, wies sie auf den momentanen Trend hin.

„Das Regelarbeitsverhältnis ist ein unbefristeter Vertrag“, betonte Griese auf dem von der Gewerkschaft Verdi veranstalteten Podium. Etwa 90 Prozent aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien ohne Fristsetzung beschäftigt und das müsse noch mehr werden. „Die sachgrundlosen Befristungen müssen abgeschafft werden“, forderte Griese in Hinblick auf eine besonders problematische Form des Arbeitsverhältnisses. „Auch der Katalog der Sachgründe muss überprüft werden“, ergänzte der Düsseldorfer SPD-MdB Andreas Rimkus. Weiter sagte Kerstin Griese: „Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es sehr ungeschickt, befristet auszuschreiben. Kluge Arbeitnehmer bieten vernünftige Arbeitsbedingungen an.“ Griese geht davon aus, dass genau aus diesem Grund die Zahl der Befristungen zurückgehen wird.

In der Podiumsdiskussion, an der auch von Befristung betroffene Kolleginnen teilnahmen, wurde deutlich, dass dies insbesondere im öffentlichen Dienst und dort gerade im Bildungs- und Wissenschaftsbereich ein übergroßes Ausmaß einnimmt. Die Forderung des CDU-Abgeordneten Thomas Jarzombek, deswegen die Studiengebühren wieder einzuführen, wies Griese zurück.

„Die sachgrundlose Befristung ist in Ordnung, wenn sie auf zwei Jahre beschränkt ist“, zeigte sich Jarzombek überzeugt und machte damit deutlich, dass sich die Große Koalition in der Frage nicht einig ist. Griese erläuterte, dass die SPD in die Koalitionsverhandlung mit ihren 25,7 Prozent sehr viel habe durchsetzen können, angefangen beim Mindestlohn. Die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung habe leider nicht dazu gehört. „Wir werden nicht müde werden, es immer wieder anzusprechen.“