Post, Griese

Kerstin Griese trifft 
 Achim Post

„Ohne Europa wĂ€re NRW so nicht denkbar“, sagte Achim Post bei „Kerstin Griese trifft â€Šâ€œ im Ratinger BĂŒrgerhaus. Post ist Co-Vorsitzender der NRW-SPD und war zuvor mehr als zehn Jahre lang GeneralsekretĂ€r der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE).

Ohne den europĂ€ischen Binnenmarkt wĂŒsste NRW nicht, wo es seine Produkte absetzen kann. Achim Post fordert, dass es nach der Europawahl einen VizeprĂ€sidenten der EU-Kommission gibt, der fĂŒr Industriepolitik zustĂ€ndig ist. „Unser Ziel ist, dass die industrielle Produktion nachhaltig wird und hier bleibt“, sagte Post mit Blick auf den Stahlstandort NRW. Dazu brauche es faire Wettbewerbsbedingungen. Kerstin Griese wies auf das europaweit einheitliche Lieferkettengesetz hin, mit dem die EU weltweit fĂŒr gute Arbeitsbedingungen sorgt und Kinderarbeit bekĂ€mpft.

Diskussion mit dem Publikum im BĂŒrgerhaus Ratingen: PlĂ€doyer fĂŒr Europa.

„Ich selbst hĂ€tte nie gedacht, dass die EU von Portugal bis zum Baltikum eine so einheitliche Linie gegen den Aggressionskrieg Russlands findet“, sagte der Europaexperte Post. Er plĂ€dierte fĂŒr mehr innereuropĂ€ische Abstimmung bei der RĂŒstungsproduktion. „Das gleiche gilt fĂŒr humanitĂ€re Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit, denn das ist genauso wichtig.“ Deutschland stehe an der Seite der Ukraine. „Wir sind der grĂ¶ĂŸte militĂ€rische Lieferant in ganz Europa, und wir machen das meiste bei der humanitĂ€ren Hilfe“, unterstrich Achim Post. Griese ergĂ€nzte: „Die Behauptung, dass wir zu wenig tun, ist falsch. Das hilft der Ukraine nicht.“

Bei der Europawahl sei es wichtig, der AfD deutlich etwas entgegenzuhalten, betonte Kerstin Griese. „Sie sind gegen den Euro, weil sie lieber Rubel nehmen“, warnte Post vor der AfD, „und manche stehen auf der Lohnliste Pekings.“ Die Demokratinnen und Demokraten wĂŒssten spĂ€testens seit Potsdam, dass die AfD eine harte Bedrohung ist. „Man muss fĂŒr die Demokratie kĂ€mpfen.“

Post, Griese

Post und Griese rufen dazu auf, zahlreich zur Europawahl am 9. Juni zu gehen.

Achim Post ĂŒbte deutliche Kritik an der EU-KommissionsprĂ€sidenten Ursula von der Leyen, die es im unklaren lasse, ob sie nach der Wahl erneut ein BĂŒndnis der Mitte zu bilden wird. Es sei nicht hinnehmbar, offen zu lassen, eventuell mit den Rechtsextremen zu koalieren.