Gesundheitsamt

Corona-Pandemie: GesprÀch mit dem Kreis-Krisenstab

„Die Lage ist ernst, aber nicht völlig hoffnungslos“, sagte Dr. Rudolf Lange vom Kreisgesundheitsamt in einer Videokonferenz mit Kerstin Griese. Die SozialstaatssekretĂ€rin hatte das GesprĂ€ch mit dem Corona-Krisenstab initiiert, um sich ĂŒber die Pandemiesituation zu informieren und sich fĂŒr das Engagement zu bedanken.

Am nĂ€chsten Sonntag beginnen die Impfungen, berichtete Lange. In den Pflegeheimen werde unabhĂ€ngig vom Alter geimpft, stellte der Mediziner klar. Kerstin Griese begrĂŒĂŸte es, dass im ersten Durchgang auch die Einrichtungen der Behindertenhilfe mit dabei sind. „Menschen mit einer geistigen Behinderung sind eine besonders gefĂ€hrdete Gruppe“, so Griese.

„Was uns sehr besorgt ist die Anzahl der TodesfĂ€lle“, sagte Sozialdezernent Marcus Kowalczyk, der den Krisenstab leitet. „Es trifft verschiedenste Bevölkerungsgruppen“, unterstrich er, nicht nur die sehr alten Menschen. Leider sei die Kontaktnachverfolgung angesichts der Zahlen sehr schwierig. „Wir leben nicht auf einer Insel“, wies er auf NachbarstĂ€dte wie Solingen und das Ruhrgebiet hin. Das Weihnachtsfest mit den Lockerungen, die er menschlich verstehe, werde ebenfalls Auswirkungen auf das Infektionsgeschehen haben, prophezeite Kowalczyk.

Dr. Ruzica Susenburger, zustĂ€ndige Abteilungsleiterin am Gesundheitsamt, macht sich besonders viel Sorgen um die CoronaausbrĂŒche in den Alten- und Pflegeheimen. Grieses Nachfrage, ob es im Kreis besonders betroffene StĂ€dte gibt, konnte sie nicht bejahen. Zwar seien in Ratingen und Velbert die Zahlen höher als etwa in WĂŒlfrath, das lĂ€ge aber daran, dass es dort mehr Alteneinrichtungen gebe. In Schulen und Kitas seien die Ansteckungen absolute EinzelfĂ€lle geblieben, berichtete Susenburger. Meistens seien private Treffen die Ursache.

Kerstin Griese war sich mit den GesprĂ€chspartnerinnen und -partnern einig, dass das öffentliche Gesundheitswesen gestĂ€rkt werden muss. „Wir mĂŒssen aus der Pandemie die richtigen Lehren ziehen“, betonte sie. Und zu den Erfahrungen gehöre, dass leistungsfĂ€hige GesundheitsĂ€mter unverzichtbar sind.

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