âBin entsetzt, was Armin Laschet sagtâ, hat Kerstin Griese getwittert, ânein, es liegt nicht an Bulgaren und RumĂ€nen.â Das Bundesarbeitsministerium werde âin der Fleischindustrie aufrĂ€umenâ, fĂŒr mehr Arbeitsschutz und Arbeitsgesundheit sorgen, WerkvertrĂ€ge verbieten und mehr kontrollieren.
Bin entsetzt, was @ArminLaschet sagt. Nein, es liegt nicht an Bulgaren und RumÀnen. Wir werden in der Fleischindustrie aufrÀumen, mehr Arbeitsschutz und Arbeitsgesundheit, WerkvertrÀge verbieten, mehr Kontrollen. Wir werden die VorschlÀge von @hubertus_heil umsetzen. #toennies https://t.co/H9pN1VOoAb
— Kerstin Griese (@KerstinGriese) June 18, 2020
âWir werden die VorschlĂ€ge von Hubertus Heil umsetzenâ, betonte die SozialstaatssekretĂ€rin in dem Tweet. Dieser erhielt in kĂŒrzester Zeit mehrere hundert Likes und wurde zigfach retweeted.
Der NRW-MinisterprĂ€sident war von der ZDF-Journalistin Nicole Diekmann in Berlin gefragt worden, was denn der Coronaausbruch bei Tönnies ĂŒber die Lockerungen aussage. âDas sagt darĂŒber ĂŒberhaupt nichts ausâ, antwortete Laschet, âweil RumĂ€nen und Bulgaren da eingereist sind und da der Virus herkommt.â
SPD-GeneralsekretĂ€r Lars Klingbeil fordert von Laschet eine Entschuldigung. Und der SPD-Fraktionschef im DĂŒsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty sagt: âDiejenigen, die Herr Tönnies tagtĂ€glich ausbeutet, sollen jetzt schuld fĂŒr die Ausbreitung des Virus sein? Das kann nicht sein Ernst seinâ. Die Vizechefin des SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, ergĂ€nzt: âWir reden ĂŒber sehr hart arbeitende Menschen, die jetzt zu Hunderten krank sind. Um sie geht es. Egal, woher sie kommen.â
Arbeitsminister Hubertus Heil unterstreicht, dass die Masseninfektionen bei Tönnies seinen Kurs bestĂ€tigen, WerkvertrĂ€ge und Leiharbeit in der Fleischindustrie zu verbieten. âBei der Umsetzung des Arbeitsschutzprogramms werde ich mich von lauten Lobbyinteressen nicht bremsen lassen. Wir werden hier aufrĂ€umen und fĂŒr menschenwĂŒrdige Arbeitsbedingungen sorgenâ, so Heil.
Dabei helfe auch das Arbeitnehmer-Entsendegesetz, das soeben im Bundestag verabschiedet wurde, sagt Kerstin Griese. âDamit schĂŒtzen wir auslĂ€ndische Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer besser vor Ausbeutung. KĂŒnftig gilt: Gleicher Lohn fĂŒr gleiche Arbeit am gleichen Ort.â Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit werde Betriebe in Zukunft auĂerdem umfassender kontrollieren, kĂŒndigt Griese an. âDafĂŒr gibt es rund 1000 zusĂ€tzliche Stellen beim Zoll.â