Kerstin Griese hat anlĂ€sslich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar die Patenschaft fĂŒr ein Klavier ĂŒbernommen, das der GedenkstĂ€tte Yad Vashem gehört. âUrsprĂŒnglich gehörte das Instrument Menashe Margulies und Bracha-Leah Markel, die sich in Chemnitz kennenlernten und eine Familie grĂŒndetenâ, erzĂ€hlt die Abgeordnete und Historikerin Griese.
âDie Familie betrieb ein TextilhandelsgeschĂ€ft, wurde jedoch 1938 als ânicht-deutscheâ Juden aus Deutschland ausgewiesen.â ZunĂ€chst hĂ€tten sie sich versteckt, entschlossen sich dann aber zur Flucht. âĂber Italien und Griechenland schafften sie es bis nach Israel. Das geliebte Klavier der Familie konnten sie verschiffen und es kam tatsĂ€chlich bei ihnen anâ, so Kerstin Griese.
Als Leihgabe steht das Klavier jetzt im Rahmen der Ausstellung â16 Objekteâ noch bis zum 17. Februar im Berliner Bundestag. âDieses Instrument ist auf der einen Seite eine Erinnerung an die Hausmusik in Chemnitz, als sich die Familie Margulies noch nicht bedroht fĂŒhlteâ, sagt Griese. âAuf der anderen Seite, so hat es einer der Söhne, Shlomo, formuliert: âDas Klavier sieht aus und klingt wie ein typisches Instrument, aber in seinen Tönen verbirgt sich eine Geschichte des Widerstands und des Ăberlebens.ââ
Die Familie schenkte das Klavier der GedenkstĂ€tte Yad Vashem als Zeugnis der Rettung aus Nazideutschland. Dort ist es heute im Museum zur Geschichte des Holocaust ausgestellt. âAls Patin dieses Klaviers möchte ich die Erinnerung an das aufrechterhalten, was nie wieder geschehen darfâ, betont Kerstin Griese.