SommerTOUR 9. Tag: Waldkita Hespertal · Caritas H‘haus

Am neunten Tourtag machte Kerstin Griese eine Stopp in der Kolping-Waldkita „Wurzelland“ im Velberter Hespertal. „Für mich als Familienpolitikerin ist es wichtig“, so Griese, „zu sehen, wie sich die Kitas entwickeln und welche neuen Ideen es gibt.“

Nach dem morgendlichen Begrüßungskreis am kindgerecht gestalteten Bauwagen ging es mit der Gruppe der Drei- bis Sechsjährigen in den angrenzenden Wald. Dort konnten die Kinder frei spielen, klettern und die Tiere sowie Pflanzen des Waldes erkunden. „Bis auf unsere drei Wochen Betriebsferien und zwischen Weihnachten und Neujahr sind wir mit den Kindern jeden Tag bei jedem Wetter im Wald, sofern es keine Unwetterwarnungen gibt. Falls es zu stark regnen sollte, haben wir mit den Eltern im letzten Jahr eine Schutzhütte gebaut“, erklärte die Leiterin Reinhild Gusy der Bundestagsabgeordneten. Ferner seien die Kinder abgehärteter und könnten sich kreativ sehr frei entfalten. So entstehen Spielorte wie die Krokodilgrube oder das selbst gebaute Weidensofa mitten am von den Kindern getauften Märchensee.

Reinhild Gusy und Kerstin Griese MdB

Reinhild Gusy und Kerstin Griese MdB

Auf dem Weidensofa machte es sich Griese mit den Kindern der Waldkita bequem, ließ sich verschiedene Tiere zeigen und beantwortete deren Fragen. Auch die vierjährige Lea will Politikerin werden. Gemeinsam mit dem Erzieher Rolf Nedden erklärte Lea der Abgeordneten das Leben der Erdhummeln.

Griese zeigte sich begeistert von der Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher sowie dem Engagement der beteiligten Eltern, ohne die eine Entstehung der Waldkita in ihrer Form nicht möglich gewesen wäre. „Bei meinem Besuch habe ich sehr lebendige Kinder erlebt, die frei spielen und sich somit kreativ mitten in der Natur entfalten können“, so Griese. Die Bundestagsabgeordnete betont außerdem, dass bei der Kinderbetreuung nicht nur die Zahlen der Betreuungsplätze wichtig sei, sondern auch eine qualitativ große und gute Auswahl an Einrichtungen.

Kerstin Griese MdB, Heinrich Beyll und Gerhard Hambürger in der Heiligenhauser Schuldnerberatung

Kerstin Griese MdB, Heinrich Beyll und Gerhard Hambürger in der Heiligenhauser Schuldnerberatung

Am Nachmittag informierte sich Kerstin Griese bei der Caritas-Schuldnerberatung über deren Arbeit. „Im Jahr 2012 habe ich insgesamt um die 100 Klienten mit jeweils vier bis fünf Terminen betreut“, berichtete Gerhard Hambürger von seiner Arbeit in Heiligenhaus. Zunächst sei es nötig, die Menschen bei einer Auflistung der Gläubiger zu unterstützen, um sich eine Übersicht zu verschaffen und gemeinsam Lösungsansätze zu erarbeiten. Schuldnerberater Heinrich Beyll erklärte, dass er in den meisten Fällen einen Vergleich mit den Gläubigern anstrebe. Scheitert dieser, so sei die Privatinsolvenz eine vernünftige Lösung, weil sie für die Betroffenen vieles regelt, was sie sonst überfordert.

Griese zeigte sich besorgt über die Wartezeit bei den Schuldnerberatungsstellen von bis zu zwölf Monaten. „Zwölf Monate sind für die Betroffenen viel zu lang, weil sich in dieser Zeit deren Probleme nur noch weiter verschärfen“, meinte die SPD-Abgeordnete. „Dennoch tun die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen, was sie können“. Griese fordert eine Unterstützung der Schuldnerberatung durch Sparkassen und Banken, da diese wegen ihrer teilweise sehr hohen Kreditlinien für die Überschuldung mitverantwortlich seien.