Am letzten Tag der Sommertour reiste Kerstin Griese noch einmal quer durch ihren Wahlkreis. Sie startete bei der Tischlerei Kicinski in WĂŒlfrath, und dann ging es via Poensgenpark in Ratingen bis zur Velberter Kita Bartelskamp.
» Taeglich.ME: Von Ringeltauben und der Bedeutung der Ausbildung» Rheinische Post WĂŒlfrath: Möbeltischler aus Leidenschaft
Bernd Kicinski hatte die Industriebauten in WĂŒlfrath-Schlupkothen âals Ruineâ erworben, erzĂ€hlte er bei dem Besuch von Kerstin Griese. Heute befinden sich in dem Kleingewerbepark nicht nur seine Tischlerei, sondern auch das von ihm geleitete Kommunikationszentrum mit der Kathedrale und der Open-Air-BĂŒhne.
âIch habe mit Holz immer sehr gerne gearbeitetâ, erinnerte sich Kicinski daran, dass er schon mit zehn Jahren Flugzeugmodelle gebaut habe. Bei Rheinkalk habe er das Tischlereihandwerk gelernt, bevor er sich selbststĂ€ndig machte. Heute hat sein Betrieb zehn festangestellte FachkrĂ€fte plus sechs Azubis. âEine so hohe Ausbildungsquote ist vermutlich im weiten Umkreis einmaligâ, freute sich Kerstin Griese ĂŒber das Engagement. âWer in diesem Umfang selbst ausbildet, wird von dem woanders oft beklagten FachkrĂ€ftemangel voraussichtlich dauerhaft verschont.â
Er habe immer ausreichend Bewerbungen, sagte Bernd Kicinski. Wichtig sei fĂŒr angehende Auszubildende, dass sie bei ihm ein ausreichend langes Praktikum machen. âWir nehmen keine Praktikanten mehr unter zwei Wochen.â
Bei einem Betriebsrundgang lieĂ sich Kerstin Griese die unterschiedlichen Arbeitsfelder zeigen. âWir sind ĂŒberhaupt nicht spezialisiertâ, erlĂ€uterte Kicinski. Oft wĂŒrde man sagen: âWer alles kann, kann gar nichtsâ, rĂ€umte er ein. âDas stimmt aber nicht.â Er habe tolle Leute fĂŒr ein riesiges Spektrum, zeigte er Griese stolz eine TĂŒr, die er nach den Vorgaben des Denkmalschutzes fĂŒr ein historisches GebĂ€ude fertigt.
Pfingsten 2014 zog der Orkan Ela durch Ratingen und hat im Poensgenpark fĂŒr schwere VerwĂŒstungen gesorgt. Damals war ein Förderverein fĂŒr den Wiederaufbau des Parks entstanden, und Kerstin Griese hat sich vom Vereinsvorsitzenden Berndt Hoffmann die Resultate zeigen lassen.Die ParkfĂŒhrung, an der auch der Abteilungsleiter StadtgrĂŒn, Jörg Weskamp, teilnahm, begann an der Kastanienallee. Hier ist nun eine Tulpenbaum-Allee entstanden, deren BĂ€ume aus Frankreich gebracht wurden. Diese Baumart wĂŒrde den Herausforderungen des Klimawandels gut begegnen können, hofft Weskamp. Kastanien stĂŒnden hingegen unter einem hohen âSchaddruckâ, wies er auf die sich ausweitende Rosskastanienminiermotte hin.
âIch gehe davon aus, dass wir wegen des Klimawandels ganz neue Baumarten bei uns haben werdenâ, sagte Kerstin Griese. âDabei sollten wir uns nicht auf zwei oder drei Arten beschrĂ€nken, sondern wir benötigen eine groĂe Vielfalt.â Berndt Hoffmann erlĂ€uterte, dass es im Poensgenpark schon immer eine groĂe Zahl an BĂ€umen fremder Kontinente gibt. Es sei ein Zeichen des GroĂbĂŒrgertums gewesen, Pflanzen von ihren weiten Reisen mitbringen. âNur Australien fehltâ, so Hoffmann, und zeigte Griese riesige BĂ€ume, die aus Amerika, Afrika und Asien nach Ratingen gebracht wurden.
Den Abschluss der diesjĂ€hrigen Sommertour bildete der Besuch in der Velberter Kita Bartelskamp. Diese wird von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) als âSprach-Kitaâ finanziell unterstĂŒtzt, weshalb die Einrichtung eine zusĂ€tzliche Fachkraft zur Sprachförderung einstellen konnte.Die Kinder und Erzieherin Brigitte Bullmann erwarten Kerstin Griese in der Leseecke. Bullmann liest aus einem Kinderbuch vor, wĂ€hrend die Kinder in einem Schrank sitzen. Dies sei ein âLeseschrankâ, erfĂ€hrt die ĂŒberraschte Bundestagsabgeordnete. âDiese Ecke wird auch von unseren ehrenamtlichen Lese-Omas genutztâ, erklĂ€rt Kita-Leiterin Hella Silva-Brands.
Vorbei am Sandtisch im Flur geht es dann auf das groĂe AuĂengelĂ€nde. Silva-Brands zeigt auf den Wassertisch. „Das ist eines unserer Highlights. Hier spielen und planschen die Kinder sehr gerneâ, erlĂ€utert sie. Auf dem Weg zurĂŒck fallen Griese die Beete links und rechts des Einganges zum AuĂengelĂ€nde auf. Das sei ein Projekt der Physiotherapeutin Annette Bandscheidt und komme bei den Kindern sehr gut an. âAuf beiden Beeten pflanzen Kinder GemĂŒse an, zum Beispiel Tomaten, Zucchini oder Kohlrabiâ, so Hella Silva-Brands. Sobald das GemĂŒse reif ist, werde es von den Kindern geerntet, worauf Melina direkt zugreift. Sie erntet einen roten Kohlrabi, den sie Kerstin Griese gibt. âIch werde diesen morgen zum FrĂŒhstĂŒck essenâ, freute sich die Abgeordnete ĂŒber das Geschenk.