Am Morgen besuchte Kerstin Griese die Waldgruppe der AWO-KindertagesstÀtte in Ratingen-Lintorf. 18 der insgesamt 90 betreuten Kinder fahren jeden Morgen mit dem Bus in den nahe gelegenen Ratinger Wald, um dort bis mittags zu spielen, zu klettern und die Natur zu erkunden.
Seit 2001 gibt es die Waldgruppe, die sich groĂer Beliebtheit erfreut. âDie Waldgruppe ist jeden Tag bei Wind und Wetter bis zum Mittagessen drauĂen, sofern keine Sturm- oder Unwetterwarnungen vorliegenâ, erklĂ€rte Anna Sommer, Erzieherin der AWO-Kita, der Abgeordneten.
Griese zeigte sich begeistert von den selbst gebauten Spielmöglichkeiten der Waldgruppe wie dem Adlernest, in dem gemeinsam gefrĂŒhstĂŒckt wird. Die Kinder zeigten ihr das Indianerzelt, das in dem letzten Projekt der Kinder zum Thema âIndianerâ entstanden ist. âDie Kinder wĂ€hlen sich selbst ihre Themenâ, so die Erzieherin. Sie bauen im Wald mit Stöcken, Erde und Steinen. Sie können toben, bekommen aber auch mal ganz in Ruhe vorgelesen. Selbst die anhaltenden RegengĂŒsse beeintrĂ€chtigten nicht die Spielideen der Waldgruppe. âEs ist schön zu sehen, wie sich die Kinder fĂŒr eine heute entstandene Baumdusche begeistern können. Wahrscheinlich sind sie abgehĂ€rteter als ichâ, sagte Kerstin Griese.
Weiter ging die Tour nach Velbert, wo Thomas Cullmann die Velberter Abgeordnete zu einem GesprĂ€ch in der evangelischen Beratungsstelle begrĂŒĂte. Dabei betonte Cullmann die wichtige Bedeutung der Beratungsstelle, die fĂŒr viele Menschen Anlaufpunkt in Krisensituationen sei.
âDiese Beratungsstelle und Ă€hnliche Einrichtungen sind fĂŒr den sozialen Frieden einer Stadt unverzichtbarâ, unterstrich Kerstin Griese. âEs gibt immer noch ein MissverhĂ€ltnis in der Mittelverteilung. PrĂ€ventiven MaĂnahmen wird ein viel zu kleiner Stellenwert eingerĂ€umtâ, kritisierte Cullmann. Er sei sich sicher, dass die Förderung vorbeugender MaĂnahmen langfristig Geld sparen wĂŒrde. In Velbert wĂŒrden besonders junge Familien beraten. Bei Partnerschaftskonflikten, Erziehungsproblemen und auch bei Gewalterfahrungen seien die Mitarbeiter ansprechbar und könnten helfen, Konfliktlösungen zu lernen.
Thomas Cullmann beobachtet einen Anstieg des Beratungsbedarfs. Der Stellenleiter fĂŒhrt dies auf eine zunehmende Vereinzelung und Entsolidarisierung der Menschen zurĂŒck, insbesondere der Jugendlichen. Hier sei auch die Politik hier in der Pflicht, zu handeln. Griese und Cullmann waren sich einig, dass beitragsfreie Kinderbetreuung, Schulmittagessen und gute Ganztagsschulen ein wichtiger Schritt fĂŒr gutes Aufwachsen von Kindern sei.
Zum Abschluss des GesprĂ€chs betonte Kerstin Griese ihre WertschĂ€tzung fĂŒr die Arbeit der Beratungsstelle. âIch habe immer ein offenes Ohr fĂŒr die Probleme und Anliegen der Einrichtungen, die sich um Menschen kĂŒmmernâ, so die Sozialpolitikerin Griese.