Persönliche Erklärung zu Medikamententests

Hinter dieser Abstimmung verbirgt sich eine brisante ethische Frage. Der Gesetzentwurf will fremdnützige Forschung an nicht einwilligungsfähigen PatientInnen künftig erlauben.

Die Unversehrtheit dieser besonders schutzwürdigen Menschengruppe wäre mit diesem Gesetz nicht mehr gewährleistet. Das bedauere ich sehr.

Gegen diese Neuregelung richtet sich der Änderungsantrag Schummer/Schmidt, den ich mit voller Überzeugung unterstützt habe. Ich möchte nicht, dass demenzkranke Menschen, denn um diese handelt es sich in der Mehrzahl bei den „nicht einwilligungsfähigen PatientInnen“, ProbandInnen für eine Forschung werden, die für sie nicht gut ist und von der sie selbst keine Verbesserung haben. Hiermit würden wir einer Verzweckung von Menschen in der Forschung Tür und Tor öffnen. Ich bin besorgt, welche Entwicklung daraus folgen kann. Denn es wird auch um weitere nicht einwilligungsfähige Menschen gehen.

Ich bin der Ansicht, dass auch künftig ausschließlich einwilligungsfähige Menschen entscheiden, ob sie an klinischen Studien teilnehmen wollen, und dass nicht einwilligungsfähige Menschen nur dann an Medikamententests teilnehmen können, wenn sie ihnen helfen können.

Ein zweiter wichtiger Grund ist für mich, dass es keinen Bedarf aus der Forschung gibt, hier eine Änderung vorzunehmen. Ohne Not wird eine ethische Hürde überschritten. Dazu kann ich meine Zustimmung aus Gewissensgründen nicht geben.

2 Kommentare zu „Persönliche Erklärung zu Medikamententests

  1. Michael Rotert

    Sehr geehrte Frau Griese,

    ich teile voll und ganz Ihre Meinng. Mit Entsetzen habe ich die Abstimmung verfolgt und das Ergebnis wahrgenommen. Ursachenforschung ist ja leider nicht so wichtig wie die Herstellung von Medikamten. Und persönlicher Wille und ethische Schranken sind nun leider verloren. Ein weiterer Tiefpunkt der Regierung Merkel…

    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Rotert
    Velbert

  2. Toni Nezi

    Liebe Kerstin,
    ich teile Deine Meinung in diesem Punkt und hoffe, dass der Gesetzentwurf nicht zum Gesetz wird. Allerdings nehmen viele Menschen an Medikamententests teil um finanzielle Nöte im eigenen Leben zu lindern. Da ist in meinen Augen die Einwilligungsfähigkeit auch eingeschränkt, denn die schiere Not treibt die Menschen dazu an diesen Medikamententests teilzunehmen.
    Liebe Grüße aus Erkrath-Hochdahl
    Toni Nezi

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