Kritik: Rentenautomatismus bei Hartz-IV-Beziehern

Der Bundestagsozialausschuss hat in einer Sachverständigenanhörung über die Verrentung von Arbeitslosengeld-II-Beziehenden beraten. Viele der Expertinnen und Experten hätten darin übereingestimmt, dass es eine kleine Gruppe gibt, die gegen ihren Willen verrentet wird, berichtete die Ausschussvorsitzende Kerstin Griese.

» bundestag.de: Experten kritisieren den Renten-Automatismus
» dgb.de: Protest gegen Zwangsverrentung von Erwerbslosen

Ausschussvorsitzende Griese nimmt 6841 Protestunterschriften vom DGB Berlin-Brandenburg entgegen.

Ausschussvorsitzende Griese nimmt 6841 Protestunterschriften vom DGB Berlin-Brandenburg entgegen.

Die Zahl kenne leider niemand. „Aber angesichts des demografischen Wandels und einer Arbeitsmarktpolitik, die alle Menschen in Arbeit bringen möchte, ist ein früherer Renteneintritt – besonders gegen den Willen der Betroffenen – nicht sinnvoll“, so Griese.

Vor der öffentlichen Anhörung überreichten Vertreterinnen und Vertreter der gewerkschaftlichen Erwerbslosengruppen im DGB Berlin-Brandenburg gut 6800 Unterschriften an Kerstin Griese, die sie in den letzten Wochen gegen die „Zwangsverrentung“ von Hartz-IV-Beziehern gesammelt haben. Der DGB fordert, dass alle älteren Erwerbstätigen und Erwerbslosen selbst bestimmen können, ob sie zum regulären Zeitpunkt mit der vollen Rente oder vorzeitig mit einer geminderten Rente in den Ruhestand gehen.