Die Krisen in der Welt standen im Mittelpunkt von âKerstin Griese trifft ⊠Svenja Schulzeâ im Evangelischen Gemeindehaus Velbert. Die Bundesentwicklungsministerin kam gerade von einer Reise nach Syrien zurĂŒck.
âWenn man in dieses Land kommt, ist eine unglaubliche Erleichterung und Fröhlichkeit zu spĂŒren. Nicht viele LĂ€nder haben es ohne Hilfe von auĂen geschafft, einen Diktator zu verjagenâ, sagte Svenja Schulze. Eindrucksvoll schilderte sie das Elend, das sie dort gesehen hat. Deutschland werde helfen, etwa durch Partnerschaften von Kliniken in Deutschland und Syrien.
Schulze war als Ministerin auch schon hĂ€ufig in der Ukraine. âDie ist noch ein Entwicklungsland. Wir arbeiten schon sehr lange zusammen und konnten sofort helfen, als Russland die Ukraine angegriffen hat.â Schon jetzt diskutiere die Bundesregierung nicht nur ĂŒber Waffen und UkraineflĂŒchtlinge, sondern auch ĂŒber den kĂŒnftigen zivilen Wiederaufbau, sagte Kerstin Griese.
Schulze und Griese warben nachdrĂŒcklich fĂŒr die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. âJeder zweite Arbeitsplatz hĂ€ngt vom Export abâ, sagte die Ministerin. âWir sind darauf angewiesen, dass andere LĂ€nder unsere Produkte kaufen. Wir profitieren von Partnerschaften.â Sie warnte davor, zu glauben, dass andere LĂ€nder von uns abhĂ€ngig seien. Deswegen sei es richtig, etwa fĂŒr Umweltprojekte in SĂŒdamerika Kredite zu geben. âOder wollen wir, dass das alles die Chinesen machen?â, fragte Schulze.
Griese, die dem Rat der Evangelischen Kirche angehört, und Schulze hatten in dem Gemeindehaus ein âHeimspielâ, denn viele Kirchengemeinden, Brot fĂŒr die Welt und Misereor haben Partnerschaften mit den LĂ€ndern des SĂŒdens. Auch die Hoffnungsgemeinde engagiere sich fĂŒr fairen Handel und verkaufe âOrangen ohne Sklavereiâ von Kleinbauern, berichtete Presbyter Wolfgang Schneider.
âDie Kirchen sind eine groĂe zivilgesellschaftliche Kraftâ, so Svenja Schulze. âIn vielen LĂ€ndern, mit denen wir zusammenarbeiten, sind die Menschen sehr religiös. Die Kirchen und ihre Hilfswerke erreichen die Ărmsten der Armen.â Es mĂŒsse doch selbstverstĂ€ndlich sein, dass wir mitmenschlich sind, lautete der Appell der Ministerin.
âWir haben in Deutschland das beste Gesetz fĂŒr faire Lieferkettenâ, erzĂ€hlte Griese. Das sei noch von Schulzes CSU-VorgĂ€nger Gerd MĂŒller gemeinsam mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf den Weg gebracht worden. Griese und Schulze berichteten von selbst erlebten Beispielen aus Kenia und Pakistan, die beweisen, wie mit dem Lieferkettengesetz Kinderarbeit und Ausbeutung zurĂŒckgedrĂ€ngt werden.
âWenn man keine Chance mehr hat, an Wasser und Lebensmittel ranzukommen, dann mĂŒssen die Menschen wegâ, beschrieb Schulze den Zusammenhang zwischen der Klimakrise und den Migrationsbewegungen. âWir mĂŒssen die Fluchtursachen angehen, damit die Menschen dableiben können.â AuĂerdem helfe Deutschland gezielt den LĂ€ndern im globalen SĂŒden, die die meisten FlĂŒchtlinge aufnehmen.