Schulze, Griese

Kerstin Griese trifft 
 Svenja Schulze

Die Krisen in der Welt standen im Mittelpunkt von „Kerstin Griese trifft 
 Svenja Schulze“ im Evangelischen Gemeindehaus Velbert. Die Bundesentwicklungsministerin kam gerade von einer Reise nach Syrien zurĂŒck.

Schulze, Griese

Svenja Schulze und Kerstin Griese sprachen sich fĂŒr Mitmenschlichkeit aus.

„Wenn man in dieses Land kommt, ist eine unglaubliche Erleichterung und Fröhlichkeit zu spĂŒren. Nicht viele LĂ€nder haben es ohne Hilfe von außen geschafft, einen Diktator zu verjagen“, sagte Svenja Schulze. Eindrucksvoll schilderte sie das Elend, das sie dort gesehen hat. Deutschland werde helfen, etwa durch Partnerschaften von Kliniken in Deutschland und Syrien.

Schulze war als Ministerin auch schon hĂ€ufig in der Ukraine. „Die ist noch ein Entwicklungsland. Wir arbeiten schon sehr lange zusammen und konnten sofort helfen, als Russland die Ukraine angegriffen hat.“ Schon jetzt diskutiere die Bundesregierung nicht nur ĂŒber Waffen und UkraineflĂŒchtlinge, sondern auch ĂŒber den kĂŒnftigen zivilen Wiederaufbau, sagte Kerstin Griese.

Etwa 80 Menschen sind in das Gemeindehaus an der Christuskirche gekommen.

Schulze und Griese warben nachdrĂŒcklich fĂŒr die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit. „Jeder zweite Arbeitsplatz hĂ€ngt vom Export ab“, sagte die Ministerin. „Wir sind darauf angewiesen, dass andere LĂ€nder unsere Produkte kaufen. Wir profitieren von Partnerschaften.“ Sie warnte davor, zu glauben, dass andere LĂ€nder von uns abhĂ€ngig seien. Deswegen sei es richtig, etwa fĂŒr Umweltprojekte in SĂŒdamerika Kredite zu geben. „Oder wollen wir, dass das alles die Chinesen machen?“, fragte Schulze.

Griese, die dem Rat der Evangelischen Kirche angehört, und Schulze hatten in dem Gemeindehaus ein „Heimspiel“, denn viele Kirchengemeinden, Brot fĂŒr die Welt und Misereor haben Partnerschaften mit den LĂ€ndern des SĂŒdens. Auch die Hoffnungsgemeinde engagiere sich fĂŒr fairen Handel und verkaufe „Orangen ohne Sklaverei“ von Kleinbauern, berichtete Presbyter Wolfgang Schneider.

Schulze, Griese, Schneider

Der Presbyteriumsvorsitzende Wolfgang Schneider begrĂŒĂŸt Schulze und Griese im Gemeindehaus.

„Die Kirchen sind eine große zivilgesellschaftliche Kraft“, so Svenja Schulze. „In vielen LĂ€ndern, mit denen wir zusammenarbeiten, sind die Menschen sehr religiös. Die Kirchen und ihre Hilfswerke erreichen die Ärmsten der Armen.“ Es mĂŒsse doch selbstverstĂ€ndlich sein, dass wir mitmenschlich sind, lautete der Appell der Ministerin.

„Wir haben in Deutschland das beste Gesetz fĂŒr faire Lieferketten“, erzĂ€hlte Griese. Das sei noch von Schulzes CSU-VorgĂ€nger Gerd MĂŒller gemeinsam mit Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) auf den Weg gebracht worden. Griese und Schulze berichteten von selbst erlebten Beispielen aus Kenia und Pakistan, die beweisen, wie mit dem Lieferkettengesetz Kinderarbeit und Ausbeutung zurĂŒckgedrĂ€ngt werden.

„Wenn man keine Chance mehr hat, an Wasser und Lebensmittel ranzukommen, dann mĂŒssen die Menschen weg“, beschrieb Schulze den Zusammenhang zwischen der Klimakrise und den Migrationsbewegungen. „Wir mĂŒssen die Fluchtursachen angehen, damit die Menschen dableiben können.“ Außerdem helfe Deutschland gezielt den LĂ€ndern im globalen SĂŒden, die die meisten FlĂŒchtlinge aufnehmen.