Vecera und Griese auf roten Sesseln

Kerstin Griese trifft 
 Sarah Vecera

Sarah Vecera ist Theologin, Influencerin und hat das Buch „Wie ist Jesus weiß geworden?“ geschrieben. Sie war Gast bei „Kerstin Griese trifft 
“ in der Kulturkirche WĂŒlfrath.

» Instagram: Sarah Vecera moyo.me

Das Buch habe zuerst einen anderen Titel gehabt, „Mein Traum von Kirche“ sollte es heißen. „Es gab sogar ein Cover.“ Als der Verlag dann den anderen Titel vorschlug, sei sie skeptisch gewesen. „Die Leute erwarten dann eine Antwort. Und die kommt erst auf Seite 120“, so Vecera.

Kerstin Griese am Mikro

„Selbst in mehrheitlich nicht-weißen LĂ€ndern wird das Jesus-Baby schneeweiß dargestellt“, sagt Kerstin Griese. Was eigentlich nicht sein könne, denn er kommt ja aus dem heutigen PalĂ€stina. „Das hat etwas mit weiß sein als Norm zu tun“, erlĂ€uterte Sarah Vecera. „Jesus sieht meist so aus, als ob er aus Berlin-Kreuzberg kommt, so hipstermĂ€ĂŸig mit langen Haaren.“ Er werde oft sogar weißer als die JĂŒnger dargestellt, die manchmal sogar eine Kippa tragen, Jesus aber nie. „Damit sollte gezeigt werden: Die JĂŒnger waren Juden, aber Jesus gehört zu uns.“

In der Kulturkirche

Sarah Vecera erzĂ€hlte, wie sie schon im Kindergarten „irgendwie anders“ behandelt wurde. „Ich musste eine Rolle erfĂŒllen und etwas Exotisches darstellen.“ Sie sei oft gefragt worden, woher sie kommt. „Mein Papa kommt aus Pakistan, meine Mama aus Deutschland. Das war die Antwort, die die Leute hören wollten – nicht, dass ich aus Oberhausen komme“, sagte Vecera.

Vecera signiert BĂŒcher

Es gibt sehr viele Menschen in Deutschland, die von Rassismus betroffen sind, so Vecera, die bei der Vereinigten Evangelischen Mission in Wuppertal arbeitet. Kerstin Griese, Abgeordnete und Mitglied im Rat der EKD, macht sich Sorgen, dass das, was die CDU „Brandmauer gegen Rechts“ nannte, bröckelt. „Da wirken Denkmuster in die demokratischen Parteien, die mir Angst machen“, so Griese.

„Wir brauchen mehr diverse Menschen in unserer Gesellschaft als Akteur:innen“, fordert Sarah Vecera. Das gelte auch fĂŒr die Kirche. „Wir brauchen mehr SensibilitĂ€t. Warum sind wir so weiß?“, sei eine Frage, der sich die Kirche stellen muss.