âWie geht es Kindern und Jugendlichen nach der Pandemie?â, fragte Kerstin Griese die Bundesfamilienministerin. Christine Lambrecht war zu âKerstin Griese trifft âŠâ nach WĂŒlfrath gekommen.
Die Pandemie sei mit groĂem Stress verbunden gewesen, weil die sozialen Kontakte fehlten, stellte Griese fest. Christine Lambrecht stimmte ihr zu und sagte: âAlles war von heute auf morgen weggebrochen. Kindern mĂŒssen jetzt mal wieder SpaĂ haben, und die Kinder mĂŒssen LernrĂŒckstĂ€nde aufarbeiten. Zwei Milliarden Euro stehen zur VerfĂŒgungâ, wies sie auf das von der SPD durchgesetzte Aktionsprogramm âAufholen nach Corona fĂŒr Kinder und Jugendlicheâ hin.
Kerstin Griese sagte, dass das eine gute Entscheidung ist. âEs ist wirklich an der Zeit, Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt zu rĂŒcken. Es gibt einen Kinderfreizeitbonus in Höhe von 100 Euro.â Der werde an die bedĂŒrftigen Familien automatisch ĂŒberwiesenâ, berichtete die SozialstaatssekretĂ€rin. AuĂerdem hĂ€tte der Bund zu Beginn der Pandemie sehr viel Geld fĂŒr digitale EndgerĂ€t bereitgestellt. Doch es habe viel zu lange gedauert, bis die Schulverwaltungen es umgesetzt hĂ€tten, bedauerte Griese. âEigentlich hat das Geld sogar schon vor der Pandemie bereitgestandenâ, sagte Ministerin Lambrecht. âUnd dann wird das Geld nicht abgerufenâ, zeigte sie sich enttĂ€uscht, dass die Digitalisierung der Schulen derart langsam voran geht. âWir hĂ€tten es einfacher haben können, wenn wir frĂŒher reagiert hĂ€ttenâ, so Lambrecht. âEs geht aber nicht nur um das Aufholen von LernrĂŒckstĂ€nden.â Denn das sorge fĂŒr noch mehr Druck. âDas soziale Miteinander gehöre auch zum Aufwachsen, und nicht nur, in Deutsch, Mathe und Englisch gute Noten zu habenâ, begrĂŒndete die Ministerin die Förderung von Freizeitangeboten.Lambrecht erlĂ€uterte auch die Bedeutung des âSprach-Kitasâ-Programm, mit denen sich das Familienministerium im Kindergartenbereich engagiert. âWir erleben, dass Kinder oft nicht diesen Sprachschatz haben, um gut in der Schule zu starten. Es hilft nichts, darĂŒber zu jammern.â Sondern es mĂŒsse angepackt werden, schon in der Kita. Sprachförderung mĂŒsse spielerisch geschehen, begrĂŒndete Lambrecht die Aufstockung des Programms, das im Zuge von Corona noch wichtiger geworden ist.
Auf die Publikumsfrage, wie die QualitĂ€t der offenen Ganztagsgrundschulen verbessert werden könne, wies Christine Lambrecht auf den von ihr angestrebten Rechtsanspruch hin. Sie Ă€rgert sich darĂŒber, dass viele BundeslĂ€nder mit diesem von Bundestag beschlossenen Gesetz nicht einverstanden seien, obwohl es mit Milliardeninvestitionen verbunden ist. âAber selbst machen wollen sie es auch nichtâ, kommentierte die Ministerin den Beschluss des Bundesrates, das Gesetz in den Vermittlungsausschuss zu verweisen.