Equal Pay Day: Gleicher Lohn fĂŒr gleich gute Arbeit

„Der Stundenlohn von Arbeitnehmerinnen liegt im Durchschnitt 21 Prozent niedriger als der von mĂ€nnlichen BeschĂ€ftigten“, zitiert Kerstin Griese (SPD) die Angaben des Statistischen Bundesamtes. „Frauen arbeiten also gewissermaßen 79 Tage im Jahr umsonst, nĂ€mlich bis zum Equal Pay Day am 19. MĂ€rz.“

Zwar ist die LohnlĂŒcke innerhalb einer Jahres von 22 auf 21 Prozent gesunken. Einer der GrĂŒnde dafĂŒr könnte in der EinfĂŒhrung des gesetzlichen Mindestlohns liegen, von dem ĂŒberwiegend Frauen im Niedriglohnbereich profitieren, vermutet Kerstin Griese. „Aber im EU-Vergleich ist der Lohnunterschied nur in Österreich und Estland noch höher.“

frauenDie Vorsitzende des Bundestagsarbeitsausschusses appelliert an Unternehmen und Gewerkschaften, dieser Diskriminierung entgegenzutreten. „Es darf nicht sein, dass typische Frauenberufe grundsĂ€tzlich schlechter bezahlt werden als typische MĂ€nnerberufe“, beklagt sie das immer noch vorhandene Bild des „mĂ€nnlichen FamilienernĂ€hrers“.

Kerstin Griese stellt klar, dass auch die Politik in der Verantwortung ist. „Wenn wir allein auf Freiwilligkeit setzen, wĂŒrden wir noch mehr als hundert Jahre auf gleichen Lohn warten.“ Sie unterstĂŒtzt deshalb das von Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) geplante Lohngerechtigkeitsgesetz, mit dem wichtige Vorgaben aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden sollen. „Wir brauchen transparente und nachvollziehbare Entgeltstrukturen, betriebliche Verfahren zur ÜberprĂŒfung von Entgeltgleichheit und eine Berichtspflicht fĂŒr große Unternehmen ĂŒber Frauenförderung.“