Equal Care Day: Aktionstag zur unsichtbaren Arbeit

„Die ungleiche Verteilung der Care-Arbeit zementiert Rollenklischees und Genderstereotype“, sagt Kerstin Griese anlĂ€sslich des Equal Care Days, der auf dem 29. Februar liegt. „Durch schlecht oder gar nicht bezahlte FĂŒrsorgearbeit geraten Frauen außerdem in finanzielle AbhĂ€ngigkeiten oder Altersarmut“, so die SozialstaatssekretĂ€rin.

„Auch die aktuellen Erfahrungen der Corona-Pandemie mĂŒssen deshalb Anlass sein, das heutige Wirtschaftsmodell grĂŒndlich zu ĂŒberdenken und nachhaltig zu verĂ€ndern.“ Die Festlegung der Equal Care Days auf den Schalttag, der nur alle vier Jahre stattfindet, habe eine besondere Symbolik: „Der Tag symbolisiert sowohl die fehlende Wahrnehmung und Sichtbarkeit von Care-Arbeit als auch das VerhĂ€ltnis von vier zu eins bei der Verteilung von Care-Arbeit.“ Denn rechnerisch brĂ€uchten MĂ€nner etwa vier Jahre, um so viel Care-Arbeit zu leisten wie Frauen innerhalb von einem Jahr. „Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 52 Prozent mehr Zeit fĂŒr unbezahlte Sorgearbeit auf als MĂ€nner“, sagt Kerstin Griese. Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Hausarbeit, Ehrenamt

Der Begriff Care-Arbeit bezieht sich auf professionelle (meist unterbezahlte) sowie private, unbezahlte Sorgearbeit. Lohnarbeit rund um Pflege, Erziehung, FĂŒrsorge und Haushalt wird in Deutschland zu ĂŒber 80 Prozent von Frauen geleistet, wĂ€hrend die Löhne und Arbeitsbedingungen nicht ansatzweise der hohen Belastung und Verantwortung gerecht werden. Aber auch unbezahlte Arbeit rund um Haushalt, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen wird ĂŒberwiegend von Frauen geleistet.

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