Charlotte Knobloch besucht Wülfrather Gymnasium

„Das war ein besonderer Tag für mich und sicherlich auch für das Gymnasium Wülfrath“, fasst Kerstin Griese das Erlebte zusammen. Charlotte Knobloch, 91-jährige Zeitzeugin, sei extra aus München gekommen, um mit den Schülerinnen und Schüler über ihr Leben zu sprechen.

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„Die ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland hat als Kind den Aufstieg der Nazis erlebt. Sehr bewegend berichtete sie von der zunehmenden Drangsalierung von Juden, auch von ihr als Kind, von immer mehr Verboten und Ausgrenzungen, von der so genannten Reichskristallnacht 1938 und davon, wie ihr Vater sie auf dem Land bei einer christlichen Familie versteckt hat“, so Griese. „Ihr Appell an die junge Generation, sich für unsere Demokratie einzusetzen, war bewegend.“ Ihre Lebensgeschichte zeige, dass es auch in den schlimmsten Umständen Menschen gab, die geholfen haben.

Zwei Personen

Charlotte Knobloch und Kerstin Griese MdB.

Die Schülerinnen und Schüler haben teilweise an einer Aufführung der Kinderoper Brundibár mitgewirkt, waren damit sogar in Israel und in Theresienstadt und haben ein Stück daraus vorgeführt.

„Der aktuell erstarkende Antisemitismus ist eine große Gefahr“, zeigte sich Griese besorgt. „Charlotte Knobloch hat uns mitgegeben: Durch das aufeinander Zugehen werden wir stärker und können Hass und Vorurteile besiegen. Aber wir müssen stets wachsam sein, damit ‚nie wieder‘ keine hohle Phrase wird.“ Kerstin Griese bedankte sich bei Klaus Peter Rex, der als ehemaliger Lehrer seit vielen Jahren die Kontakte von Wülfrath nach Israel pflegt, und dem Schulleiter Joachim Busch.