Bundestagsrede: Den inklusiven Arbeitsmarkt fördern

Inklusiver Arbeitsmarkt
„Menschen mit Behinderungen haben teilweise immer noch keine Chance auf dem Arbeitsmarkt – auch bei guter Qualifikation“, hat Kerstin Griese in der abschließenden Beratung des Gesetzes Förderung eines inklusiven Arbeitsmarktes gesagt. „Das ist ungerecht und angesichts des Fachkräftemangels auch unsinnig“, so die Sozialstaatssekretärin.

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„Mit dem vorliegenden Gesetz setzen wir ein deutliches Zeichen für mehr Respekt und Solidarität, für ein gleichberechtigtes Miteinander und Teilhabe und für einen starken Arbeitsmarkt und sozialen Fortschritt in unserem Land.“ Mit einer Erhöhung der Ausgleichsabgabe nehme die Bundesregierung Arbeitgeber künftig stärker in die Verantwortung“, betonte Griese. „Und zwar eine ganz besondere Art Arbeitgeber: diejenigen, die sich ihrer Verantwortung bisher gänzlich entziehen und die bislang keinen einzigen schwerbehinderten Menschen beschäftigen, obgleich sie dazu verpflichtet sind.“ Das müsse sich dringend ändern. Denn für so genannte „Null-Beschäftiger“ habe sie kein Verständnis. „Unternehmen müssen endlich umdenken.“

Das neue Gesetz mache es laut Kerstin Griese für Arbeitgeber attraktiver, Menschen mit Behinderungen aus einer Werkstatt einzustellen. „Denn viele Werkstattbeschäftigte wünschen sich eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Realität wird dieser Wunsch bisher allerdings noch viel zu selten.“ Dies läge oftmals schlicht daran, dass Arbeitgeber Werkstattbeschäftigte nicht im Blick haben. „Und das, obwohl sie mit entsprechender Unterstützung – Stichwort: Jobcoaching – ein echter Mehrwert für Unternehmen wären.“ Daher regele das neue Gesetz, dass der Wechsel eines Werkstattbeschäftigten auf den allgemeinen Arbeitsmarkt dort auf mindestens zwei Pflichtarbeitsplätze angerechnet wird. Damit werde es für Arbeitgeber attraktiver, Menschen mit Behinderungen einzustellen. „Das Gesetz ist ein großer Schritt hin zu einem inklusiven Arbeitsmarkt“, unterstrich Kerstin Griese in ihrer Bundestagsrede, „es kann jedoch nicht das Ende unserer Anstrengungen sein“.

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