Sozialstaat digitalisieren und entbĂŒrokratisieren

Änderung des Sozialgesetzbuches IV | Bundestagsdebatte
Griese ist davon ĂŒberzeugt, dass die Digitalisierung die Chance bietet, die Sozialversicherungen zu entbĂŒrokratisieren. Der Sozialstaat mĂŒsse einfacher und zugĂ€nglicher gestaltet werden, forderte die StaatssekretĂ€rin in einer Bundestagsrede.

Zahlreiche Bescheinigungen und AntrĂ€ge, die heute noch auf Papier abgewickelt werden, wĂŒrden kĂŒnftig durch einen elektronischen Datenaustausch ersetzt, kĂŒndigte sie an. „Um ein Beispiel zu nennen: Heute mĂŒssen BĂŒrgerinnen und BĂŒrger ihrem Arbeitgeber eine Bescheinigung ĂŒber ihre Krankenkassenmitgliedschaft vorlegen.“ Darum mĂŒssten sich die BeschĂ€ftigten bald nicht mehr kĂŒmmern. „Denn dieses Papierverfahren wird durch ein digitales Meldeverfahren zwischen Arbeitgeber und Krankenkasse ersetzt.“

Die vorgesehenen VerfahrensĂ€nderungen bedeuten eine Entlastung fĂŒr die BĂŒrgerinnen und BĂŒrger von perspektivisch vier Millionen Stunden, hat das Bundessozialministerium ausgerechnet. „Vier Millionen Stunden Zeit fĂŒr wichtigere Dinge. Und das Jahr fĂŒr Jahr. Das ist doch eine gute Sache“, so Griese. Hinzu kĂ€me, dass die Arbeitgeber um mittelfristig 139 Millionen Euro pro Jahr entlastet werden.

Einen problemlosen Datenaustausch wĂŒnscht sich Kerstin Griese auch bei einem anderen Thema. SchulabgĂ€nger, die keine berufliche Perspektive haben, sollen kĂŒnftig von der Agentur fĂŒr Arbeit ĂŒber deren Beratungsangebote unterrichtet werden. Per GesetzesĂ€nderung soll nun ermöglicht werden, dass der Arbeitsagentur die Kontaktdaten ĂŒbermittelt werden. In der Plenardebatte warb Griese zudem um eine Reform der gesetzlichen Unfallversicherung, um mehr Berufskrankheiten anzuerkennen und vorbeugend zu verhindern, dass Krankheiten schlimmer werden.