Deutliche Kritik an der Linkspartei Ă€uĂerte Kerstin Griese in einer flĂŒchtlingspolitischen Diskussion des Bundestages. Es sei schĂ€dlich fĂŒr die Debatte, âdass Sie so tun, als sei dieses ganze Land rassistisch und flĂŒchtlingsfeindlichâ.
An die Adresse von Sevim DaÄdelen (Linke) sagte Kerstin Griese: âDas stimmt nicht. Wir haben so viel Engagement vor Ort, quer durch alle Vereine, Parteien, Richtungen, Kirchengemeinden. Wir haben so viel Engagement fĂŒr FlĂŒchtlinge wie noch nie. Wir haben einen komplett andere Situation als vor 20 Jahrenâ, zeigte sich Griese sehr dankbar dafĂŒr, âdass das so istâ. Es helfe der Sache nicht, das Gegenteil zu behaupten. âNatĂŒrlich ist nicht alles gut, vieles kann noch besser werden.â Aber es sei innerhalb der GroĂen Koalition gelungen, bereits Vieles zu verbessern, wies sie auf die Ănderungen bei der Arbeitserlaubnis, der Abschaffung der Residenzpflicht und das verbesserte Asylbewerberleistungsgesetz hin. Kerstin Griese betonte, dass der Bund die Kommunen ânoch mehr und noch weiterâ bei der Unterbringung und Betreuung von FlĂŒchtlingen unterstĂŒtzen mĂŒsse.
In Deutschland gebe es FachkrĂ€ftemangel, âwir brauchen Menschen, die bei uns leben und arbeiten wollenâ. Die Vorsitzende des Ausschusses fĂŒr Arbeit und Soziales bezeichnete es als âinteressante Entwicklungâ, dass neben die humanitĂ€ren Argumente jetzt auch ökonomische treten und dass groĂe Unternehmen, das Handwerk, der Mittelstand und die ArbeitgeberverbĂ€nde sich fĂŒr FlĂŒchtlinge engagieren. âDie Wirtschaftswoche hat neulich sogar getitelt: ,Manager wollen sich um FlĂŒchtlingspolitik kĂŒmmernâ und eine groĂer Automobilkonzern hat Geld fĂŒr die Einrichtung eines Welcome-Fonds gespendet. Diese AktivitĂ€ten helfen, die Stimmung in unserem Land zu verbessernâ, unterstrich Griese.
âWir brauchen mehr Mittel fĂŒr die Deutschkurse.â Griese forderte, ĂŒber die laufenden Mittel des EuropĂ€ischen Sozialfonds hinaus ein eigenstĂ€ndiges Bundesprogramm, mit dem berufsbezogene Sprachkurse und Eingliederung in Arbeit finanziert werden. Die SPD-Abgeordnete sprach sich fĂŒr eine bessere Vernetzung aus, damit alle FlĂŒchtlinge grundstĂ€ndige Deutschkenntnisse erwerben und anschlieĂend in berufsbezogenen Sprachkursen weiter qualifiziert werden.