Leung, Griese

Aus New York nach Ratingen: Melissa Leung

Melissa Leung kommt aus New York, wo die 24-jĂ€hrige ein medizinisches Vorstudium mit einem Bachelor abgeschlossen hat. Jetzt lebt sie in Ratingen und interessiert sich fĂŒr ganz besonders fĂŒr das deutsche Gesundheitssystem.

Nach einem Sprachkurs sucht sie nun einen Praktikumsplatz, der etwas mit Medizin zu tun hat, beispielsweise in einer Krankenversicherung. Die SPD-Abgeordnete Kerstin Griese ist ihre Patin und versprach Melissa Leung, sie bei ihrer Suche zu unterstĂŒtzen. „Das deutsche Krankenkassensystem war ein Vorbild fĂŒr die US-Gesundheitsreform ‚Obama-Care‘, die Donald Trump wieder rĂŒckgĂ€ngig macht“, sagte Griese im GesprĂ€ch mit der New-Yorkerin. Sie schilderte, dass es gerade deshalb so spannend wĂ€re, einen Einblick zu gewinnen.

Zurzeit engagiert sie sich bei der Tafel. „Ratingen ist klein, und es gibt sehr viel Nachbarschaft“, berichtete Leung von ihren EindrĂŒcken. „New York ist nicht so gemĂŒtlich.“ Die politische Landschaft sei in Deutschland lebendiger, denn in den USA gibt es nur zwei Parteien. „Ich finde es sehr schön, dass in Deutschland beide Eltern arbeiten und Kinder haben können“, so Melissa Leung. Die USA seien da noch nicht so weit. „Normalerweise arbeiten die Frauen erst nach der Kinderphase.“

Kerstin Griese antwortete, dass die Frauenbeteiligung an der Erwerbsarbeit erst seit recht kurzer Zeit so groß sei. „Es ist einer der grĂ¶ĂŸten politischen Erfolge der SPD, den Ausbau der KindergĂ€rten, das Recht auf einen Kita-Platz ab dem ersten Geburtstag und das Elterngeld durchgesetzt zu haben. Dadurch haben wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ganz weit vorangebracht.“

Leung ist im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) nach Deutschland gekommen. Sie bedauert es, dass der US-Kongress die Finanzierung dieses Austausches in Frage stellt. Nach ihrer RĂŒckkehr in die USA, wird sie sich mit ihrem örtlichen Kongressabgeordneten treffen und dafĂŒr werben, dass auch die amerikanische Seite wieder uneingeschrĂ€nkt das PPP unterstĂŒtzt.