âDer BekĂ€mpfung von Armut und Langzeitarbeitslosigkeit muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werdenâ, kommentierte Kerstin Griese die Berichte zur Armutsentwicklung. âSoziale Teilhabe ist dabei ein wichtiger SchlĂŒsselâ, unterstrich die SPD-Sozialpolitikerin.
» Stuttgarter Nachrichten: Mehr Armut in Deutschland
Leider sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen trotz Besserungen auf dem Arbeitsmarkt insgesamt immer noch viel zu hoch. âDas Bundesarbeitsministerium wird mit einem gezielten MaĂnahmenpaket dafĂŒr sorgen, dass insbesondere Menschen mit Gesundheitsproblemen sowie Alleinerziehende schrittweise in einen Job hineingefĂŒhrt werden und konkrete Hilfen erhaltenâ, sagte Griese den Stuttgarter Nachrichten. âInsgesamt mĂŒssen wir noch mehr in Bildung und frĂŒhe Hilfen investieren, damit sich Arbeitslosigkeit nicht auf die nĂ€chste Generation vererbt.â
Die vom ParitĂ€tischen Wohlfahrtsverband verbreitete Meldung, dass die Armut in Deutschland sprunghaft angestiegen sei, hĂ€lt Griese fĂŒr eine Spekulation. âDer ParitĂ€tische verwechselt die Begriffe ,armâ und âarmutsgefĂ€hrdetââ, stellte die Sozialausschussvorsitzende des Bundestages fest. Als armutsgefĂ€hrdet gelte, wer weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens zur VerfĂŒgung hat. âDa die Einkommen zuletzt merklich gestiegen sind, ist die so genannte ,ArmutsgefĂ€hrdungsschwelleâ innerhalb eines Jahres um 2,5 Prozent auf 1873 Euro fĂŒr eine vierköpfige Familie angestiegen.â Dadurch sei die statistische Zahl der armutsgefĂ€hrdeten Menschen gröĂer geworden. âĂber die Zahl der wirklich armen Personen sagt dies aber nichts.â
Kerstin Griese wies darauf hin, dass die zurzeit deutlichen Tariferhöhungen dafĂŒr sorgen werden, dass die âArmutsgefĂ€hrdungsschwelleâ weiter ansteigen wird. âGleichzeitig wird der von der SPD durchgesetzte Mindestlohn dafĂŒr sorgenâ, betonte Griese, âdass viele Geringverdiener real mehr Geld in der Tasche habenâ.