Der traditionelle SPD-Empfang am Rande der EKD-Synode fand auch in diesem Jahr eine groĂe Resonanz. Kerstin Griese, die die Veranstaltung in DĂŒsseldorf eröffnete, konnte mehrere SPD-Abgeordnete und viele Synodale begrĂŒĂen.
Sie freute sich ĂŒber die Teilnahme des EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider und insbesondere der neu gewĂ€hlten PrĂ€ses der Synode, Irmgard Schwaetzer.Der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank-Walter Steinmeier, der direkt von den Koalitionsverhandlungen aus Berlin kam, wurde freundlich begrĂŒĂt und betonte die gemeinsame Verantwortung von Kirche und Politik. Der von Griese als âreformierter lippischer Christâ angekĂŒndigte Steinmeier gehört dem PrĂ€sidium des Kirchentages an. Er spann einen Bogen von der Hamburger Kirchentags-Losung âSoviel du brauchstâ zum Synoden-Schwerpunktthema âEs ist genug fĂŒr alle daâ. Steinmeier betonte die Notwendigkeit, dass sich Christen in allen Parteien fĂŒr eine gerechtere Weltordnung einsetzen.
âWir mĂŒssen in der AuĂenpolitik wieder weg von der provinziellen Sichtweiseâ, forderte der SPD-Politiker von einer möglichen GroĂen Koalition. Es gehe darum, Verantwortung fĂŒr Andere zu entdecken. âDie Kultur der ZurĂŒckhaltung muss gelten fĂŒr das MilitĂ€rische, nicht fĂŒr das Politischeâ, sagte Frank-Walter Steinmeier unter dem Applaus der GĂ€ste des SPD-Empfangs. Der Genehmigung von RĂŒstungsexporten mĂŒsse die âAura des Geheimenâ genommen werden, ergĂ€nzte Steinmeier. FĂŒr die Entwicklungshilfe sprach er sich dafĂŒr aus, âdem Ziel der 0,7 Prozent wieder ein entscheidendes StĂŒckâ nĂ€her zu kommen.
âWir brauchen die Kirchen als Stimme derjenigen, die sonst nicht gehört werdenâ, sagte Frank-Walter Steinmeier, der sich um die Situation der evangelischen Kirche sorgt, die ebenfalls von Austritten in Folge der Geschehnisse im katholischen Bistum Limburg betroffen ist.Irmgard Schwaetzer und Nikolaus Schneider bedankten sich in ihren Ansprachen fĂŒr die Worte von Ex-AuĂenminister Steinmeier. Beide machten deutlich, dass die EKD-Synode auf Ănderungen in der europĂ€ischen FlĂŒchtlingspolitik drĂ€ngen werde. Schwaetzer und Schneider sprachen sich dafĂŒr aus, legale Wege der Migration in die EuropĂ€ische Union zu schaffen.