Kerstin Griese hat auf dem öffentlichen SPD-Kreisparteitags in Ratingen-West zum Thema âArmutâ insbesondere die WohlfahrtsverbĂ€nde begrĂŒĂt. âWir brauchen ihren Input und ihre Expertise.â
Ratingen-West sei ein Stadtteil mit groĂen sozialen Problemen, gleichzeitig lebten in Ratingen auch MillionĂ€re, erlĂ€uterte die SPD-Kreisvorsitzende die Wahl des Konferenzortes. âIm gesamten Kreis Mettmann gibt es diese GegensĂ€tzeâ, so Griese.
âVon Armut sind besonders die Erwerbslosen und die Alleinerziehenden betroffenâ, sagte AWO-PrĂ€sident Wilhelm Schmidt in seinem Referat. Da letztere oft nicht arbeiten könnten, gebe es eine Ăberschneidung zwischen beiden Gruppen. âZweieinhalb Millionen Kinder sind armutsgefĂ€hrdet oder wachsen in Armut auf.â Acht Millionen Menschen, etwa zehn Prozent, seien von grundsichernden Leistungen abhĂ€ngig.
Schmidt rief dazu auf, das PhĂ€nomen der Leiharbeit zu bekĂ€mpfen. Die Ausbeutung mĂŒsse beendet werden, notwendig sei einen flĂ€chendeckender Mindestlohn. Die WohlfahrtsverbĂ€nde seien sich mittlerweile einig, dass es einen Tarifvertrag fĂŒr die Sozialbranche geben muss. Wilhelm Schmidt wies auf die Notwendigkeit hin, dass solch ein Tarifvertrag fĂŒr allgemeinverbindlich erklĂ€rt werden mĂŒsse.
âWir mĂŒssen ganz frĂŒh anfangen mit den Hilfenâ, forderte Schmidt ein flĂ€chendeckendes Kita-Angebot. âIch finde es fahrlĂ€ssig, dass die Schulsozialarbeit so eingeschrĂ€nkt wurdeâ, wies er auf die groĂe Zahl an Jugendlichen hin, die die Schule ohne Abschluss verlassen. PrĂ€vention und vorbeugende MaĂnahmen mĂŒssten noch viel mehr bezahlt werden, damit spĂ€ter nicht noch viel höhere Kosten entstehen, lobt Wilhelm Schmidt die Politik von Hannelore Kraft. âDie Kommunen mĂŒssten besser ausgestattet werdenâ, betont er. Manche Kommunen wĂŒrden sich aber auch Luxusprojekte leisten, die soziale Arbeit aber nicht angemessen finanzieren, kritisierte er.