Witte Automotive

SommerTOUR 7. Etappe: Witte Niederberg und WIR

Das Wülfrather Werk des Automobilzulieferers Witte Automotive war das heutige Ziel der Arbeits-Staatssekretärin Kerstin Griese. Anschließend besuchte sie die Initiative „WIR – Wülfrather Ideen Räume“.

Griese, Erkens

Einblick in die Produktion: Kerstin Griese und Geschäftsführer Burkhard Erkens.

Serotzki, Griese

Maik Serotzki und Kerstin Griese, die einen in Wülfrath hergestellten Mercedes-Stern in der Hand hält.

Gruppe

Hakan Civelek (IG Metall), Kerstin Griese, SPD-Fraktionschef Manfred Hoffmann, Maik Serotzki, CEO Rainer Gölz

» Westdeutsche Zeitung Wülfrath: Griese lobt Automobilzulieferer

Ein wichtiges Thema des Gesprächs mit der Witte-Geschäftsleitung und dem Betriebsrat waren die Auswirkungen der Coronapandemie. „Mit der massiven Ausweitung der Kurzarbeit haben wir den Verlust von Arbeitsplätzen minimiert“, wies Griese auf eine der wichtigsten Maßnahmen hin, die ihr Ministerium ergriffen hat. „Im ersten Halbjahr 2020 hatten wir bis zu 50 Prozent Kurzarbeit“, blickte Witte-CEO Rainer Gölz auf das letzte Jahr zurück. Diese Phase sei aber längst beendet, obwohl momentan die Folgen schlecht lieferbarer Halbleiter und Rohmaterialien zu spüren sind. „Wir haben zu wenig zu tun, weil unsere Kunden keine Teile haben. Für ein Auto müssen alle Teile zusammen sein“, sagte der Urenkel des Gründers des Familienunternehmens Witte bei einem Betriebsrundgang.

Gelernt habe man in den vergangenen Monaten, dass man auch aus dem Homeoffice produktiv sein kann, so Gölz. „Wir ermöglichen auch über Corona hinaus bis zu 50 Prozent Homeoffice.“ Diese neue Betriebsvereinbarung trage dazu bei, noch attraktiver für die Mitarbeiter aus Vertrieb und Entwicklung sowie der Verwaltung zu sein. Betriebsrat Maik Serotzki stimmte Gölz zu, auch wenn die Regelung am Standort Wülfrath nicht zum Tragen kommt. „Wir sind halt ein reiner Produktionsbetrieb“, sagte Serotzki.

Kerstin Griese freute sich, dass Witte seit je her sehr viel in die Ausbildung investiert. Corona hat daran rein gar nichts verändert: Im August haben zehn junge Menschen ihre Ausbildung bei Witte Automotive begonnen. Rainer Gölz bedauerte, dass erstmals drei Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten, was er auf die ausgefallenen Ausbildungsmessen zurückführt. Auch der IG-Metall-Bevollmächtigte Hakan Civelek hält das für eine Folge von Corona, denn viele junge Menschen suchen immer noch nach einer Lehrstelle. Civelek lobte gleichzeitig die örtliche Metall- und Elektroindustrie. „Wenn alle so handeln wie Witte, hätten wir keine Probleme am Ausbildungsmarkt.“

Maik Serotzki, der Grieses Besuch bei dem Wülfrather Witte-Werk in die Wege geleitet hatte, begrüßte es, dass die Bundestagsabgeordnete unabhängig von Wahlterminen die Unternehmen und Betriebsräte ihres Wahlkreises besucht. „Ein Betriebsbesuch gehört in jedem Jahr zu meiner Sommertour“, sagte Kerstin Griese. „Ich brauche solche Gespräche, damit ich in Berlin gut entscheiden kann“, bedankte sie sich für die Einblicke in die Praxis, die sie in ihre Tätigkeit als Staatssekretärin einfließen lässt.

Kerstin Griese MdB, Melanie Brans, Sandra Leiding-Diekmann und Kurtula Gößl.

» Taeglich.ME: Beeindruckend, was hier geschieht

„Wir wollen hier einen offenen Begegnungsraum in Wülfrath schaffen“, sagte Sandra Leiding-Diekmann, Vorsitzende des Vereins „WIR – Wülfrather Ideen Räume“ der Abgeordneten Kerstin Griese. Melanie Brans, die ehrenamtlich im WIR-Haus mitarbeitet, berichtete, wie Corona und die Kontaktbeschränkungen das Projekt bremsten. „Im Oktober haben wir mit den Renovierungsarbeiten begonnen und ab November konnten wir nur noch in sehr kleinen Gruppen zusammenarbeiten“, so Brans.

Stephan Plarre ist Mitglied des WIR-Vorstands und des Fördervereins „Freifunk im Neanderland“. Er hat den Medienraum gestaltet und durch die Unterstützung des Freifunkvereins mit 3D-Druckern ausgestattet. „Mit der Infrastruktur können wir Kindern und Jugendlichen Technik und Digitalisierung näherbringen und Medienkompetenzen vermitteln“, sagte Plarre. Neben dem Medienraum entstehen im WIR-Haus ein Veranstaltungsraum, Büros für die Wülfrather Vereine sowie weitere Räume für kreative Tätigkeiten.

Kerstin Griese war begeistert von der Vielzahl an Ideen und Konzepten für das Haus. „Wülfrath kann einen solchen offenen Ort für neue Projekte, für Begegnung und Kreativität sicherlich gut brauchen. Ich wünsche dem WIR-Haus viel Erfolg“, so Griese.