Heutiges Etappenziel war der Trading Hub Europe mit Hauptsitz in Ratingen, der die heikle Aufgabe ĂŒbernommen hat, bis zum Winter die deutschen Gasspeicher zu fĂŒllen. Vorher schaute Kerstin Griese noch bei der Velberter Alten Ziegelei vorbei, einem Wohnheim der Lebenshilfe.
Dort wurde die SozialstaatssekretĂ€rin mit einem SektfrĂŒhstĂŒck empfangen. Die Einrichtung hat ihr sehr gefallen, weil sie besondere Wohnformen fĂŒr Ă€ltere Menschen mit Behinderungen anbietet. âEin ausstrahlungskrĂ€ftiges und positives Hausâ, stellte sie fest. Weiter ging die Sommertour nach Ratingen. âHier wird die ZuverlĂ€ssigkeit der Gasversorgung sichergestelltâ, zeigte sich die Abgeordnete beeindruckt, als sie in dem unauffĂ€lligen BĂŒrogebĂ€ude ankommt, in dem der Trading Hub Europe untergebracht ist.âWir haben schon im Herbst gesehen, dass die Preise stark ansteigenâ, sagte GeschĂ€ftsfĂŒhrer Thomas Becker. âWenn Gasmengen im System fehlen, dann kaufen wir diese entsprechend einâ, erlĂ€uterte er die TĂ€tigkeit des Trading Hubs, der im Auftrag von elf Ferngasnetzbetreibern fĂŒr die NetzstabilitĂ€t sorgt. Etwas bekannter wurde das Unternehmen, weil es jetzt zusĂ€tzlich auch fĂŒr das AuffĂŒllen der Gasspeicher zustĂ€ndig ist. âDas ist nunmehr unsere Pflicht, der wir uns nicht entziehen können und wollenâ, sagte Torsten Frank, der ebenfalls GeschĂ€ftsfĂŒhrer ist.
15 Milliarden Euro hat die bundeseigene KfW als Kredit bereitgestellt, damit in Ratingen jetzt eingekauft werden kann. Hoffnungen, dass der Gaspreis im Winter doch nicht so hoch sein wird, wie befĂŒrchtet, konnten Kerstin Griese nicht gemacht werden. âDeshalb muss die Bundesregierung fĂŒr einen sozialen Ausgleich sorgenâ, betonte die SozialstaatssekretĂ€rin. âDie Gaspreise werden nicht nur fĂŒr Menschen mit kleinen Einkommen ein Problem sein, sondern zunehmend auch die mittleren Einkommen betreffenâ, befĂŒrchtet sie mit Blick auf den Winter. Sie geht davon aus, dass die Ampelkoalition voraussichtlich bereits im September ein weiteres Entlastungspaket vorstellen wird.
Die ArbeitsplĂ€tze in Ratingen sind jedenfalls sicher, sagte der Betriebsratsvorsitzende Claus-Michael Scheyda. GlĂŒcklicherweise seien 2021, als der Trading Hub aus dem Zusammenschluss zweier Unternehmen entstand, keine Jobs abgebaut worden. Denn inzwischen wĂŒrde bereits nach neuen Mitarbeitenden gesucht.
âLangfristig wird das Gasnetz eine wichtige Rolle beim Umstieg auf Wasserstoff spielenâ, sprach Griese noch ein weiteres Thema an. Denn Deutschland mĂŒsse unabhĂ€ngig von fossilen Energien werden. Die beiden GeschĂ€ftsfĂŒhrer bestĂ€tigten, dass Trading Hub Europe entsprechende PlĂ€ne verfolge. Denn es reiche bei der Wasserstoffversorgung dauerhaft nicht aus, Insellösungen zu haben. Sondern es brauche ein ĂŒbergreifendes Netz.