Separierung nach Religion löst keine Probleme

Kerstin Griese weist die pauschale Behauptung zurĂŒck, in den FlĂŒchtlingsunterkĂŒnften wĂŒrden Christen diskriminiert. „Darstellungen, die von massenhafter Gewalt gegen AndersglĂ€ubige ausgehen, sind verantwortungslos“, sagt die SPD-Kirchen- und Religionsbeauftragte.

„Viele Muslime kommen ja deshalb zu uns nach Deutschland, weil sie auf der Flucht vor islamistischen Extremisten sind. Ihnen jetzt pauschal zu unterstellen, selbst Islamisten zu sein, ist nicht hilfreich“, so Griese.

„Ich warne jedoch vor NaivitĂ€t. NatĂŒrlich gibt es in den ĂŒberfĂŒllten FlĂŒchtlingsunterkĂŒnften auch ethnische und religiöse Spannungen, unter denen bei weitem nicht nur christliche FlĂŒchtlinge leiden. Beim Leben auf engsten Raum ohne RĂŒckzugsmöglichkeiten kann ein kleiner Konflikt in der Schlange vor der Essensausgabe viel zu leicht eskalieren. Deswegen mĂŒssen wir schnell und dringend in die Einrichtungen investieren.“ Dabei werde laut Griese die finanzielle UnterstĂŒtzung des Bundes helfen.

„Wer glaubt, die Probleme mit einer Trennung nach Religionszugehörigkeit auch nur ansatzweise zu lösen, irrt sich. Wir wollen schließlich, dass sich die Menschen in unsere Gesellschaft integrieren, in der Religionsfreiheit und PluralitĂ€t gelten“, betont die SPD-Bundestagsabgeordnete.

„Wenn es zu Übergriffen oder gar zu Missbrauch kommt, muss konsequent eingegriffen werden. Es gibt keine Entschuldigung fĂŒr Gewalt“, spricht sich Griese fĂŒr sensible Betreuer, gut geschultes Sicherheitspersonal und eine aufmerksame Polizei aus und dankt allen, die diese Arbeit machen.

„Unsere freiheitliche Verfassung garantiert jedem die positive und negative Religionsfreiheit. Das gilt ohne Abstriche fĂŒr alle, die zu uns kommen“, sagt Kerstin Griese. Sie weist auf die auf arabischsprachigen GrundgesetzbroschĂŒren hin, die die SPD in FlĂŒchtlingseinrichtungen verteilen wird. „Das ist ein klares Zeichen, auf welcher Grundlage die Zuwanderung nach Deutschland möglich ist.