Berufsorientierung für Flüchtlinge und Zuwanderer

„Schrittwechsel“ heißt ein Modellprojekt des Velberter Bildungszentrums Wipa, das die Lücke zwischen Integrationskurs und berufsbezogenem Sprachkurs füllt. Kerstin Griese hat es sich gemeinsam mit Raimund Becker, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, angeschaut.

Knut Bruckmann, Volker Münchow MdL,  Raimund Becker und Kerstin Griese MdB im Gespräch mit den Teilnehmenden am Wipa-Workshop.

Knut Bruckmann, Volker Münchow MdL, Raimund Becker und Kerstin Griese MdL im Gespräch mit den Teilnehmenden am Wipa-Workshop.

Kerstin Griese, Raimund Becker, Marcus Kowalczyk und Martina Würker informieren sich im Bildungszentrum der Wipa.

Kerstin Griese, Raimund Becker, Marcus Kowalczyk und Martina Würker informieren sich im Bildungszentrum der Wipa.

» WAZ Velbert: Modellprojekt hilft bei der Integration
» Westdeutsche Zeitung Kreis Mettmann: Wie das Motivationsloch gestopft wird
» Stadt Anzeiger: Integration über Sprache

„Wir müssen die Verbindung zwischen Sprache lernen und Beruf lernen hinbekommen“, sagte Kerstin Griese. Die Abgeordnete wies darauf hin, dass viele der Flüchtlinge noch jung seien und dies eine Chance sei.

Knut Bruckmann und Silvia Donner, die dem Vorstand des Bildungszentrums angehören, erläuterten die Hintergründe des „Schrittwechsel“-Projekt. „Die Menschen gehen aus dem Integrationskurs in die Lücke – und wenn sie im berufsbezogenen Sprachkurs ankommen, fangen sie fast wieder bei Null an. „Das war für diese Menschen ein Motivationsloch.“ Wipa fülle diese Lücke mit Workshops, erläuterte Bruckmann. „Darin geht es um die Anerkennung von Berufen, das Ausfüllen von Formularen und die Kommunikation mit Behörden.“

Raimund Becker, der aus der Nürnberger Arbeitsagentur-Zentrale nach Velbert gefahren ist, lobte das Projekte. „Die Investitionen lohnen sich. Hier wird die Sprache gefestigt, und die Teilnehmer werden an das Wertesystem in Deutschland herangeführt.“

Kerstin Griese und Raimund Becker, die von Volker Münchow MdL sowie Marcus Kowalczyk und Martina Würker von der Arbeitsagentur beziehungsweise dem Jobcenter des Kreises Mettmann begleitet wurden, nutzten die Gelegenheit, mit Teilnehmenden zweier Workshops ins Gespräch zu kommen. Kamala Akbarova aus Aserbaidschan erzählte, dass sie Ärztin sei und diesen Beruf auch in Deutschland ausüben wolle. Zuerst müsse sie aber ihr Deutsch verbessern. „Die Kommunikation mit den Patienten ist wichtig“, sagte Akbarova.

Pieer Atchoo, der als Flüchtling aus Syrien gekommen ist, hat bereits einen Job gefunden. Er arbeitet als „Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdiensleistungen“ bei dem Ratinger Unternehmen Postcon, einer Tocher der niederländischen Post. Zuvor hat Atchoo Workshops und Kurse bei der Wipa besucht. „Das hat sehr geholfen“, sagte er. Schon in Syrien hat Pieer Atchoo als Zusteller gearbeitet. Das sei dort aber kein Lehrberuf, erläuterte Knut Bruckmann. „In Syrien gibt es nur die akademische Ausbildung.“ Etwas Vergleichbares wie das duale Ausbildungssystem sei dort unbekannt. „Schrittwechsel“ habe deshalb das Ziel, den Teilnehmenden „unser System mit den mannigfachen Berufen zu erklären“, so Bruckmann.