„Zehn Jahre Mindestlohn sind ein Grund zu feiern“, findet Kerstin Griese. „Fast 50.000 Menschen hatten allein im Kreis Mettmann davon profitiert, dass wir damals die Lohnuntergrenze auf 8,50 Euro festgelegt hatten“, zieht die für Arbeit und Soziales zuständige Parlamentarische Staatssekretärin Bilanz.
Damals war Kerstin Griese als Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales eng mit dem Mindestlohngesetz befasst und kann sich noch gut an die massiven Widerstände erinnern. „Die von interessierter Seite gezeichneten Schreckensgemälde, der Mindestlohn würde massiv Arbeitsplätze vernichten, haben sich nicht bewahrheitet. Ganz im Gegenteil. Noch nie gab es mehr sozialversicherungspflichtige Jobs als 2024. Auch das ist eine Erfolgsgeschichte“, stellt Griese fest.

2014: Verdi-Delegation übergibt der Arbeitsausschussvorsitzenden 60.000 Unterschriften für einen gesetztlichen Mindestlohn.
Für die nächste Bundestagswahl hat Griese eine klare Forderung: „Ich will erreichen, dass der Mindestlohn auf 15 Euro steigt.“ Die Arbeitsmarktexpertin ist davon überzeugt, dass davon alle Menschen profitieren: „Die Erfahrung zeigt, dass ein höherer Mindestlohn dazu führt, dass auch Bezahlung aller anderen Beschäftigten angehoben werden.“ Bessere Löhne und gute Tarifverträge seien die beste Sozialpolitik, ist Griese überzeugt. „Denn sie bedeuten gute Renten und stabilisieren das System auch langfristig. Wichtig ist, dass sich auch die kommenden Generationen auf eine gute Alterssicherung verlassen kann.“