Kerstin Griese trifft 
 Thomas Oppermann

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann ist anlĂ€sslich des Tages des Grundgesetzes zu „Kerstin Griese trifft 
“ nach WĂŒlfrath gekommen. „Mir ist die Luft weggeblieben, dass die HĂ€lfte eines Landes so einen Rechtspopulisten gewĂ€hlt hat“, kommentierte Kerstin Griese das Wahlergebnis aus Österreich und zeigte sich sehr erleichtert, dass Alexander Van der Bellen letztlich gewonnen hat.

Oppermann GrieseKaffee KunstOppermannGriese» Rheinische Post: Zwei Genossen besprechen die Weltlage
» taeglich.ME: Der Artikel 1 ist fast schon Poesie

„Das ist ein großes GlĂŒck fĂŒr Österreich“, stimmte Oppermann ihr zu. Der FPÖ-Kandidat hĂ€tte das Nachbarland gespalten.

„Das Grundgesetz bekommt gute Noten“, sagte Griese ĂŒber die seit 67 Jahren geltende Verfassung, die bei der Bevölkerung eine sehr große Akzeptanz findet. „Die WĂŒrde des Menschen ist unantastbar“, zitierte Thomas Oppermann den Artikel 1. „Das ist fast schon Poesie.“ Im Mittelpunkt stehe der Mensch und nicht der Staat. „Wir brauchen fĂŒr die Integration von hunderttausenden FlĂŒchtlingen ganz klare Regeln“, betonte der SPD-Spitzenpolitiker. „Die wichtigste Regel ist, dass die Regeln gelten.“ Von einer so genannten Leitkultur hĂ€lt Oppermann nichts. „Einwanderer können auch anders leben, und sind damit auch eine Bereicherung.“

„Was heißt es, dass die AfD den Islam als Feindbild auserkoren hat? Unsere Religionsfreiheit gilt fĂŒr alle“, sagte die Kirchen- und Religionsexpertin Griese. „Die AfD unterscheidet sich gar nicht so sehr von den Islamisten“, so Oppermann. „Man spricht sich wechselseitig das Recht auf eine freie ReligionsausĂŒbung ab“, wies er auf ein gegenseitiges Aufschaukeln der beiden Seiten hin und bekam dafĂŒr viel Beifall.

„Bei der Integration dĂŒrfen wir nicht kleckern, sondern mĂŒssen klotzen“, ist Oppermann ĂŒberzeugt. „Wenn wir das tun, können wir von der Integration profitieren.“ Deutschland sei ein Sozialstaat, zitierte er die Verfassung. „Wir dĂŒrfen die armen FlĂŒchtlinge nicht gegen die benachteiligten Deutschen ausspielen.“ Deswegen habe die SPD dafĂŒr gesorgt, dass Wohnungsbaumaßnahmen und Programme zur beruflichen Eingliederung genauso auch allen Einheimischen offen stehen.

Diakonie-Chef Jörg Hohlweger, Hausherr im Kaffee+Kunst, hat zu Beginn der Veranstaltung die 120 GĂ€ste begrĂŒĂŸt.

Diakonie-Chef Jörg Hohlweger, Hausherr im Kaffee+Kunst, hat zu Beginn der Veranstaltung die 120 GĂ€ste begrĂŒĂŸt.

Der stellvertretende BĂŒrgermeister Wolfgang Preuß hebt in seinem Grußwort die Bedeutung des Grundgesetzes fĂŒr die Gesellschaft hervor.

Der stellvertretende BĂŒrgermeister Wolfgang Preuß hebt in seinem Grußwort die Bedeutung des Grundgesetzes fĂŒr die Gesellschaft hervor.

Bei dem lockeren Polittalk im Kaffee+Kunst erzĂ€hlte Oppermann im GesprĂ€ch mit Griese, wie er zum politischen Engagement gekommen ist. Er habe damals sein Studium unterbrochen und sich fĂŒr Aktion SĂŒhnezeichen in den USA engagiert, erinnerte sich der heutige SPD-Fraktionsvorsitzende. Er habe dabei geholfen, in New York NachbarschaftsunterstĂŒtzungsgruppen fĂŒr rechtlose Landarbeiter zu grĂŒnden. Mit ihnen habe er Streikposten organisiert, um kalifornische Weine einer bestimmten Marke zu boykottieren, bei denen die Arbeitsbedingungen fĂŒr die Wanderarbeiter besonders schlimm waren. „Am Ende hatten wir fĂŒr 30.000 Landarbeiter einen Tarifvertrag. Das war fĂŒr mich die Lehre meines Leben“, sagte Thomas Oppermann, denn ohne politische Einmischung hĂ€tte sich nichts geĂ€ndert.

„So geht politischer Talk auch: unaufgeregt, erklĂ€rend, Position beziehend, Perspektiven aufzeigend“, lobt Taeglich.ME das GesprĂ€chsformat. Gut 120 Zuhörerinnen und Zuhörer seien ins Kaffee+Kunst am Rathaus gekommen, um den „HochkarĂ€ter“ Oppermann gemeinsam mit Griese zu erleben.