Svenja Schulze

Kerstin Griese trifft … Svenja Schulze

Es war ein kurzer Weg vom Heiligenhauser Umweltbildungszentrum, wo sich Svenja Schulze und Kerstin Griese mit dessen Leiter Hannes Johannsen trafen, zum CafĂ© AbtskĂĽche. Dort war die Umweltministerin Schulze zu Gast bei „Kerstin Griese trifft â€¦â€ś und erzählte zunächst, wie wichtig es ist, Kinder mit der Natur vertraut zu machen.

Zahlreiche interessierte Besucherinnen und Besucher kamen bei bestem Wetter in den Garten des Hofcafés Abtsküche.

Das Umweltbildungszentrum leiste da eine vorbildliche Arbeit, sagte Kerstin Griese. „Wir haben erfahren, wie Kinder das dort Gelernte mit nach Hause bringen und es ihren Eltern beibringen.“

Die SPD stehe zur Verpflichtung, dass Deutschland spätestens bis 2045 klimaneutral wird. „Ich sage ausdrücklich: spätestens“, so Arbeits-Staatssekretärin Griese. „Olaf Scholz hat 90 Milliarden Euro für den Klimaschutz mobilisiert“, betonte Svenja Schulze. „Aber die CDU/CSU steht mit beiden Beinen auf der Bremse.“ Der CDU-Wirtschaftsminister habe lange behauptet, dass man keine zusätzlichen erneuerbaren Energien braucht, was aber nicht stimmt. So wie das in NRW läuft, werde das nicht funktionieren, kritisierten Griese und Schulze die Landesregierung, die ein Hemmschuh sei. „Mehr Windkraftanlagen, mehr Solar auf allen Dächern, wo das möglich ist. Wir müssen nicht überall Windkraftanlagen haben. Wir brauchen zwei Prozent der Fläche“, kündigte Svenja Schulze an. Sie ärgert sich über alle diejenigen, die immer noch von der Atomkraft reden. „Das ist keine Zukunftstechnologie.“ Drei Generationen hätten die Atomkraft genutzt, und 30.000 Generationen müssen jetzt die Hinterlassenschaften bewältigen, gibt Schulze zu bedenken, dass die Kosten immens sind.

Besuch im Umweltbildungszentrum mit Svenja Schulze, Kerstin Griese und Förster Hannes Johannsen: Wie riecht eine Lärche?

„Wir könnten ganz schnell treibhausgasneutral werden, wenn wir die Industrie in andere Länder verlagern.“ Aber global betrachtet, sei dies wirkungslos. „Wir haben das Know-how und das Wissen: Wir können zeigen, dass wir die Industrie umbauen und dabei Arbeitsplätze erhalten und neue schaffen. Das ist so wichtig für die Welt. Dann haben wir die Chance, dass uns das andere nachmachen“, unterstrich die Ministerin.

Kerstin Griese ist es wichtig, eine Politik zu machen, bei der alle mitkommen. „Nicht nur Gutverdienende sollen sich Klimaschutz leisten können.“ Schulze sagte, dass die industriellen Umstellungsprozesse aktiv unterstützt werden müssen, etwa bei den Automobilzulieferern. „Wir müssen die Leute umschulen und qualifizieren. Da arbeiten das Umwelt- und das Arbeitsministerium sehr eng zusammen, denn wir haben in Deutschland zu wenig Fachkräfte“, betonte die Sozialdemokratin.

„Wir brauchen Schwammstädte“, reagierte Schulze auf eine Frage des NABU, der mehr Maßnahmen innerhalb der Städte fordert. „Städte müssen mit Starkregen und Trockenheit zurechtkommen. Deswegen müssen wir Flächen entsiegeln“, so Schulze. Auf Grieses Frage, ob man Steingärten untersagen kann, antwortete die Umweltministerin: „Man kann die in Kommunalsatzungen verbieten. Da muss man aber gleichzeitig Beratung anbieten: Wie kann man einen Garten so gestalten, dass er nicht so viel Arbeit macht?“