Kerstin Griese trifft 
 Christina Kampmann

Landesfamilienministerin Christina Kampmann war GesprĂ€chspartnerin beim traditionsreichen Polit-Talk „Kerstin Griese trifft 
“ im Ratinger BĂŒrgerhaus. Kampmann sei Jahrgang 1980 und damit die jĂŒngste Ministerin in NRW, stellte Kerstin Griese ihren Gast vor.

kampmannKampmann GrieseKampmann und Griese in RatingenAufgewachsen sei Christina Kampmann auf einem biologischen Hof in Ostwestfalen, berichtete Griese aus dem Lebenslauf der SPD-Ministerin. „Meine Schwester betreibt den Hof weiter“, sagte Kampmann. Die SPD stecke immer ein bisschen zwischen der industriellen und der biologischen Landwirtschaft, bedauerte sie und wies auf das Höfesterben wegen des Wegfalls der Milchquote hin. „Die biologische Landwirtschaft lĂ€uft immer noch und ist auf einem guten Weg“, berichtete sie von den Erfahrungen ihrer Familie, allerdings sei sie keine Agrarexpertin.

„Wir haben einen kulturellen Wandel in der Familienpolitik erreicht“, wechselte Kerstin Griese zum eigentlichen Thema des Abends. Durch Schritte wie das Elterngeld und die Unter-DreijĂ€hrigen-Betreuung sei wĂ€hrend ihrer Zeit als Familienausschussvorsitzende erreicht worden, die Vereinbarkeit von Familien und Beruf erheblich zu verbessern, so Griese. Christina Kampmann wies auf die VĂ€terkampagne hin, die ihr Ministerium in diesem Zusammenhang gestartet hat. „VĂ€ter möchten mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, MĂŒtter möchten mehr arbeiten. Wir wollen VĂ€ter dabei bestĂ€rken, Elternzeit zu nehmen.“

„Wir leiden immer noch unter dem Kinderbildungsgesetz“, Ă€rgert sich Christina Kampmann ĂŒber die noch von der schwarz-gelben VorgĂ€ngerregierung beschlossenen Finanzierungsregelungen fĂŒr die Kitas in NRW. „Wir stecken jetzt das gesamte Geld aus dem Betreuungsgeld in die Kinderbetreuung und legen noch 200 Millionen Euro obendrauf“, erlĂ€uterte Kampmann ihr Ziel, die KindergĂ€rten auf eine solidere Finanzierungsbasis zu stellen. „Wir wollen Ungleiches ungleich behandeln“, betonte sie die Notwendigkeit, fĂŒr Einrichtungen in benachteiligten Stadtteilen mehr Geld zur VerfĂŒgung zu stellen. Sechs KindergĂ€rten in Ratingen-West bekĂ€men als „plusKitas“ eine zusĂ€tzliche Personalausstattung, so Griese, außerdem engagiere sich der Bund ĂŒber das Programm „Sprach-Kitas“ in drei KindergĂ€rten. „NRW investiert insgesamt 2,5 Milliarden Euro jĂ€hrlich an Landes- und Bundesmitteln in die Kitas“, sagte Kerstin Griese.

Die SPD-Bundestagsabgeordnete ging auch auf das Konzept „Kein Kind zurĂŒcklassen“ ein, das Hannelore Kraft mit großer Überzeugung vertritt. In einem Stadtteil wie Ratingen-West treffe sie Kinder, die in ihrem Leben noch nie etwas anderes als Hartz IV erlebt hĂ€tten. „Der Teufelskreis muss durchbrochen werden“, unterstrich Kampmann. Sie setzt darauf, Alleinerziehende zu unterstĂŒtzen, die deren Kinder besonders von Armut bedroht seien. Kerstin Griese ergĂ€nzte: „Deswegen mĂŒssen wir Alleinerziehende dabei helfen, erwerbstĂ€tig zu sein.“

„NRW hat ein Viertel alle Athleten gestellt und 45 Prozent der Medaillen gewonnen“, erzĂ€hlte Kampmann aus einem anderen Themenfeld ihres Ministeriums, bei dem es auch um Kultur und Sport geht. Sie selbst war in Rio de Janeiro. „Mir war es wichtig, Olympia eingebettet in den Zusammenhang einer sehr heterogenen Gesellschaft zu sehen“, berichtet sie von Besuchen in Projekten abseits der olympischen Spiele.