Frauentag: Gleichstellung in der Arbeitswelt

Kerstin Griese hat in einer Bundestagsrede anlässlich des Internationalen Frauentages Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt angemahnt. Noch nie seien so viele Frauen erwerbstätig gewesen wie heute, stellte die SPD-Abgeordnete fest, gleichzeitig gebe es aber eine starke Zunahme von Teilzeitarbeit und einen deprimierenden Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen, der immer noch 22 Prozent beträgt.

„Wir wollen gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, ausgewogenere Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern und passendere Arbeitszeitmodelle“, sagte Griese. „Wir wollen Frauen nicht bevormunden, sondern ihnen ermöglichen, frei und selbstbestimmt über ihr Leben zu entscheiden.“ Dafür müsse die Politik die Rahmenbedingungen schaffen.

Noch im letzten Jahr hätten Frauen im Vergleich zu den Männern doppelt so häufig einen Stundenlohn von weniger als 8,50 Euro erhalten. „Das hat sich seit Januar geändert. Frauen profitieren in besonderem Maße vom Mindestlohn“, so Griese. Besonders wichtig ist der Arbeits- und Sozialausschussvorsitzenden ein „Rückkehrrecht von zeitlich befristeter Teilzeit zur Vollzeit“. Dies sei im Koalitionsvertrag so vereinbart. „Keine Frau muss mehr dauerhaft und gegen ihren Wunsch auf Teilzeit bleiben, auch wenn sie wieder voll arbeiten will. Und keine Frau muss aus Angst, nicht wieder voll arbeiten zu können, auf Teilzeitarbeit verzichten und sich im Stress mit kleinen Kindern und Vollzeitarbeit aufreiben.“ Das Rückkehrrecht sei zudem ein Schutz gegen Altersarmut, hob Kerstin Griese hervor. Denn dauerhafte Teilzeitarbeit führe zu geringen Renten.

Griese wies darauf hin, dass heutzutage „junge Männer und junge Frauen beide gleichermaßen Beruf und Familie vereinbaren wollen“. Deswegen seien neue Arbeitszeitmodelle notwendig. „Die Wahl zwischen Arbeitszeiten von 25, 30, 32 oder 40 Stunden ist realitätsgerechter und entspricht den Bedürfnissen vieler Menschen mehr als eine Wahl nur zwischen Vollzeit und Teilzeit von 20 Stunden.“

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