Cohen, Griese

Ghettorenten: Treffen mit israelischer Ministerin

„Mir ist es ein Herzensanliegen, dass die Überlebenden des Holocaust die ihnen zustehenden Renten schnell und unbĂŒrokratisch erhalten“, sagte SozialstaatssekretĂ€rin Kerstin Griese (SPD) bei einem Treffen mit Israels Ministerin fĂŒr soziale Gleichheit, Meirav Cohen (Jesch Atid). Im Mittelpunkt des GesprĂ€chs in Jerusalem stand die Umsetzung des Ghettorentengesetzes.

Cohen und Griese wĂŒrdigten, dass die Zahl der Anerkennungen von RentenansprĂŒchen im letzten Jahrzehnt erheblich angestiegen sei. „Mit den von der Holocaust-GedenkstĂ€tte Yad Vashem erstellten Gutachten ĂŒber Ghettos in RumĂ€nien und Bulgarien konnten neue Erkenntnisse gewonnen werden. Weitere Überlebende, die in diesen Ghettos arbeiten mussten, erhalten nun eine Rente“, betonte Kerstin Griese. Meirav Cohen dankte ihrer deutschen Kollegin fĂŒr die fruchtbare Zusammenarbeit: „Die historische Anerkennung der Rechte der HolocaustĂŒberlebenden, das zu erhalten, was ihnen zusteht, ist eine weitere Station auf unserem Weg zur Verbesserung der sozialen Situation der HolocaustĂŒberlebenden, die heute unter uns leben.“

Das Ghettorentengesetz ist bereits 2002 vom Bundestag beschlossen worden, damit Arbeitszeiten von Verfolgten des Nationalsozialismus wĂ€hrend eines zwangsweisen Aufenthalts in einem Ghetto als Beitragszeiten in der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung anerkannt werden können. Diese Renten werden zusĂ€tzlich zu den EntschĂ€digungsleistungen fĂŒr erlittenes Leid gezahlt, nicht anstelle dieser. Rund 73.000 Ghettorenten wurden nach der Verabschiedung des Gesetzes bewilligt, davon rund 43.000 fĂŒr HolocaustĂŒberlebende in Israel.