Erstmals hat sich der GesprĂ€chskreis âKirche und Politik Niederberg/Ratingenâ in einer Videokonferenz getroffen. Kerstin Griese, die zu dem Treffen eingeladen hat, wies auf die groĂe Herausforderung hin, die die Pandemie fĂŒr die Kirchen und Religionsgemeinschaften bedeutet.
Der niederbergische Superintendent JĂŒrgen Buchholz erzĂ€hlte, dass in der Krise alte und neue Formate entdeckt wurden. Von Predigten, die auf einer WĂ€scheleine aufgehĂ€ngt wurden, bis hin zu Onlinegottesdiensten reiche das Spektrum. âAbbruch, Umbruch, Aufbruchâ fasste er zusammen, was er in den letzten zwölf Monaten erlebt hat. âEin Plus ist die groĂe Hilfsbereitschaft, die wir erlebt haben, und der digitale Schub.â Gert Ulrich Brinkmann, Pfarrer in Ratingen-Mitte, betonte, dass digitale RĂ€ume auch LebensrĂ€ume sind. âDigitale Gottesdienst sind nicht isolierte Gottesdienste, sondern sie haben andere Elemente von Begegnungâ, betonte er. FĂŒr die Zukunft setzt Brinkmann auf hybride Formate.Der Krankenhauspfarrer Peter Jansen schilderte die besonderen Schwierigkeiten der Seelsorge am Klinikum Niederberg. âWelche Zimmer sind Covid frei, welche nicht?â, sei eine wichtige Frage gewesen. Das Velberter Krankenhaus sei leider technisch schlecht ausgestattet, weil dort ein Neubau ansteht. Das Angebot, sich mit Tablets zusammenzuschalten, sei oft am mangelhaften WLAN gescheitert, so dass andere Wege gesucht worden. âWir haben immer wieder neue Ideen, wie wir mit den Patientinnen und Patienten ins GesprĂ€ch kommen.â
Auch Kerstin Griese, die dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angehört, lobte das groĂe Engagement in den Kirchengemeinden. Mit den vielen digitalen Angeboten hĂ€tten auch Menschen neu erreicht werden können. Trotzdem hofft Griese, dass die pandemiebedingten EinschrĂ€nkungen auf absehbare Zeit wieder aufgehoben werden können. âEs fehlt die menschliche Begegnung.â Die Coronakrise sei wie ein Brennglas, unter der sich Gemeinden vor Ort als auch die Gesellschaft insgesamt hĂ€tten beweisen mĂŒssen.