Mit einer kurzen FĂŒhrung durch die Homberger Kirche St. Jacobus der Ăltere begann das Treffen des GesprĂ€chskreises Kirchen und Politik Niederberg/Ratingen. Auf besonderes Interesse stieĂ dabei der neue Deckel des Taufbeckens, den der DĂŒsseldorfer KĂŒnstler Bert Gerresheim gestaltet hat.
Die ökumenische Sozialinitiative war das Thema der anschlieĂenden Diskussion. Einladerin Kerstin Griese begrĂŒĂte es, dass beide groĂen Kirchen gemeinsam zu Fragen von Wirtschaft und Gerechtigkeit Stellung beziehen. âIn dem gemeinsamen Sozialwort werden eine ökologische und soziale Marktwirtschaft und eine breite Teilhabe an der Erwerbsarbeit sowie ein gesetzlicher Mindestlohn verlangt. Leider werden die Forderungen aber kraftlos und eher verzagt vorgetragenâ, kritisiert Griese.Pfarrer Daniel Schilling wies darauf hin, dass die Sozialinitiative ein Kompromiss verschiedener Gruppen sei. âIch bin heilfroh, dass ich meine Predigt allein schreiben und halten kann. Manchmal ist es besser, wenn man kantig auf den Punkt kommt.â Schilling nimmt an, dass der Wechsel zu Papst Franziskus und dessen Eintreten fĂŒr die Armen fĂŒr das Sozialwort zu spĂ€t gekommen sei.
Die EKD-Synodale Kerstin Griese stimmte ihm zu. Franziskus habe mit ĂuĂerungen wie âDiese Wirtschaft tötetâ sehr zugespitzt Stellung genommen. âDie eher kalte Distanziertheit des Sozialworts hat mich hingegen befremdetâ, fasste Griese den Eindruck zusammen, den viele Teilnehmer des GesprĂ€chskreises gewonnen hatten. âIch vermisse der Leidenschaftâ, sagte Margot von Renesse, die konkrete Forderungen zu UnterstĂŒtzung der Menschen in KrisenlĂ€ndern wie Griechenland vermisst.Vor Beginn des GesprĂ€chskreises traf sich Kerstin Griese mit einer kleinen Delegation der kongolesischen Partnerkirche des evangelischen Kirchenkreises DĂŒsseldorf/Mettmann. Superintendent Victor Lokongo erlĂ€uterte der Bundestagsabgeordneten die Situation der Menschen in seinem Heimatland. Bildung und Arbeit fĂŒr Jugendliche seien ein groĂes Problem. Der hiesige Kirchenkreis unterstĂŒtze eine Schule, damit auch der Urbevölkerung der PygmĂ€en ein Schulbesuch ihrer Kinder ermöglicht wird, der ansonsten an zu hohen GebĂŒhren scheitert, erlĂ€uterte Rosel Schroeder das kirchliche Engagement fĂŒr Afrika. AnschlieĂend sorgte ein kongolesisches Kirchenlied, vorgetragen von Victor Lokongo, der Frauenbeauftragten BĂ©Ăątrice Ntalanga und Petrus Ngondji aus der Jugendarbeit, fĂŒr einen stimmungsvollen Auftakt des GesprĂ€chskreis-Treffens.