Bereits zum neunten Mal hat Kerstin Griese ehrenamtlich Aktive nach Berlin eingeladen, âvor allem um zu gucken, wie anderswo Ehrenamt funktioniertâ, berichtete die Rheinische Post. âIm Forum Ehrenamt treffen sich viele Menschen aus der Mitte der Gesellschaft und können sich mit ihren unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen gegenseitig unterstĂŒtzenâ, sagte Griese der RP.
» Rheinische Post Ratingen: Ehrenamtler besuchen BundestagStefan Gentemann, der beim Nevigeser DRK aktiv ist, lobte die Zusammensetzung der 47-köpfigen Gruppe, die sich aus Alt und Jung sowie ganz unterschiedlichen TĂ€tigkeiten zusammengesetzt habe. Er fand es toll, dass man bei den Mahlzeiten wĂ€hrend der dreieinhalbtĂ€gigen Reise in immer anderen Zusammensetzungen an den Tischen gesessen habe. Die BetriebsrĂ€tin Petra Wald, die sich in der evangelischen Gemeinde Heiligenhaus engagiert, bestĂ€tigte diese EindrĂŒcke. âIch habe viele interessante Menschen kennengelernt und gute GesprĂ€che gefĂŒhrt.â Sie hob das Reiseprogramm hervor, bei dem sie einen direkten Bezug zur Politik gefunden habe.
Auf sehr groĂes Interesse stieĂ die Teilnahme an der Plenardebatte des Bundestages, in der das Asylpaket II beraten wurde. Als die Gruppe nach 45 Minuten die BesuchertribĂŒne fĂŒr die nachfolgenden Zuhörer rĂ€umen musste, hĂ€tten viele die Debatte gerne noch lĂ€nger verfolgt, denn sie sind selbst in der FlĂŒchtlingshilfe aktiv. Dazu gehörte auch die 79-jĂ€hrige Christel Nieland, die sich bei den Velberter Stadtlotsen fĂŒr FlĂŒchtlinge einsetzt, und die 20-jĂ€hrige Janine Nobisrath, die in der Heiligenhauser Ludgerusschule einen Bundesfreiwilligendienst ableistet und dort syrische FlĂŒchtlingskinder unterstĂŒtzt.
AnschlieĂend traf man sich im Sitzungssaal des Ausschusses fĂŒr Arbeit und Soziales, dem Kerstin Griese vorsitzt. Die SPD-Abgeordnete schilderte viele Details des parlamentarischen Betriebs und die aktuellen sozialpolitischen Vorhaben, die zu einem groĂen Teil mit der FlĂŒchtlingspolitik zu tun haben. âAber nicht nur. Niemand muss befĂŒrchten, weniger zu haben, weil mehr Menschen nach Deutschland einwandernâ, betonte Griese. âVon zusĂ€tzlichen Hilfen bei der Ausbildung, berufsbegleitenden MaĂnahmen und der Wohnungsbauförderung profitieren alle BĂŒrgerinnen und BĂŒrger.â
In drei Arbeitsgruppen beriet das Forum Ehrenamt aktuelle Fragen des bĂŒrgerschaftlichen Engagements. In der Diskussion wies Heino Weber (Katholischer GefĂ€ngnisverein Ratingen) auf die Notwendigkeit hin, Jugendliche bereits wĂ€hrend ihrer Schulzeit an das Ehrenamt heranzufĂŒhren. Manfred Hoffmann (Mitglied des Stadtrats WĂŒlfrath) verdeutlichte in seinem Arbeitsgruppenbericht, dass das ehrenamtliche Engagement gerade dann wichtig sei, wenn der Staat seine Aufgaben nur teilweise erfĂŒlle könne. Dies habe sich wĂ€hrend der FlĂŒchtlingszustroms der letzten Monate ĂŒberdeutlich gezeigt. Gerhard GĂ€rtner (Technisches Hilfswerk Ratingen) fasste zusammen, welche Anreize es fĂŒr FreiwilligentĂ€tigkeiten gebe, wozu auch die Ehrenamtskarte mit ihren VergĂŒnstigungen gehört.
Kerstin Griese ist es ein besonders Anliegen, die Vernetzung zwischen den ehrenamtlich Aktiven zu verbessern. âSie sollen wissen, dass sie nicht allein sind, dass sie wahrgenommen und gewĂŒrdigt werdenâ, betonte das Parlamentsmitglied ihren Dank an die Ehrenamtlichen. Sie zeigte ihren GĂ€sten in einer kleinen FĂŒhrung RĂ€ume des ReichstagsgebĂ€udes, die der Ăffentlichkeit meistens verschlossen bleiben.AuĂerdem hat das Forum Ehrenamt das Technische Hilfswerk Berlin besucht, sich die Obdachlosenhilfe der Stadtmission angeschaut und das ehemalige Stasi-GefĂ€ngnis Hohenschönhausen besichtigt, wo sie von Zeitzeugen durch die Zellenblöcke gefĂŒhrt wurden.