Forum Ehrenamt im Heiligenhauser Club

Zu einem großen Erfahrungsaustausch mit den vier Freiwilligenagenturen aus Niederberg und Ratingen traf sich das Forum Ehrenamt. „Immer mehr Menschen sind nicht von klein auf an einen Verein oder eine bestimmte TĂ€tigkeit gebunden“, sagte die SPD-Abgeordnete Kerstin Griese, die in den Heiligenhauser Club eingeladen hatte. „Oft suchen sie erst im Alter ein Ehrenamt und brauchen dabei die Hilfe durch eine vermittelnde Stelle.“

„Wir haben viel Wert darauf gelegt, dass es eine neutrale Anlaufstelle ist“, beschrieb Timo Schönmeyer die FreiwilligenAgentur Velbert. Sie sei weder stĂ€dtisch noch an einen Verein oder TrĂ€ger gebunden. „Alle Mitarbeiter sind ehrenamtlich“, so Schönmeyer. Er habe als stĂ€dtischer Angestellter lediglich eine Koordinationsfunktion mit der Verwaltung.

Jörg Saborni (Heiligenhaus), Heidedele Behme (Ratingen), Kerstin Griese MdB, Timo Schönmeyer (Velbert), Gerd Bohnen (WĂŒlfrath)

Jörg Saborni (Heiligenhaus), Heidedele Behme (Ratingen), Kerstin Griese MdB, Timo Schönmeyer (Velbert), Gerd Bohnen (WĂŒlfrath)

Anders ist die Situation in Ratingen. „Die Idee der Freiwilligenbörse entstand im Haus des SkF“, berichtete Heidede Behme. Acht TrĂ€ger von der AWO bis zu Stadt unterstĂŒtzen die Börse. Ein drittes Organisationsmodell gibt es bei der Heiligenhauser Agentur fĂŒr das Ehrenamt (Harfe), die eine Einrichtung der Stadt ist. Ein stĂ€dtischer Mitarbeiter begleite die Vereine, VerbĂ€nde und Institutionen sowie die Menschen, die sich engagieren wollen, erlĂ€uterte Sozialamtsleiter Jörg Saborni.

Das Freiwilligen Forum WĂŒlfrath ist ausschließlich ehrenamtlich organisiert. Die Vermittlung in ein Ehrenamt werde insbesondere von Ă€lteren Menschen genutzt, die zugezogen sind, berichtete Gerd Bohnen.„Sehr viele Menschen, die in Rente gehen, kommen zu uns“, ergĂ€nzte Heidedele Behme. Die Zahl der jungen Leute, die sich am Wochenende oder nach Feierabend engagieren wolle, nehme zu. Timo Schönmeyer hat beobachtet, dass hĂ€ufig „zwischen Abitur und Studium“ eine FreiwilligentĂ€tigkeit gesucht werde. In Velbert vermittle die Agentur nicht nur in das „klassische Ehrenamt“, sondern habe mit den Familienpaten ein eigenstĂ€ndiges Projekt entwickelt. Hier gehe es um familiĂ€re UnterstĂŒtzungsleistungen „neben dem Sozialarbeiterischen“, erlĂ€uterte Schönmeyer, „mal einen Ausflug machen oder gemeinsam zu kochen.“ Entstanden ist diese Idee im Zuge des Bundesprogramms „Erfahrungswissen fĂŒr Initiativen (EfI)“, ĂŒber das Renate Duderstadt berichtete. „Wir möchten die Kompetenzen, die wir im Berufsleben erworben haben, an Menschen weitergeben.“

Kerstin Griese wies auf die Gefahr hin, dass Ehrenamtlich als „LĂŒckenbĂŒĂŸer“ dort eingesetzt werden, wo es um staatliche Aufgaben geht. „Wir wehren uns dagegen, dass Leute wegrationalisiert werden, und durch Freiwillige ersetzt werden“, stimmte Gerd Bohnen ihr zu. „Ich kann ja nicht noch mein eigenes Geld mitbringen“, appellierte Max Kompalik (AWO Angerland) an die Kommunen, ihre sozialen Verpflichtungen zu erfĂŒllen.

VergĂŒnstigungen erhalten die freiwillig engagierte BĂŒrgerinnen und BĂŒrger durch die NRW-Ehrenamtskarte, die bislang in Ratingen und Velbert ausgestellt wird. Heiligenhaus möchte da nachziehen, kĂŒndigte Jörg Saborni an. „Das ist eine schöne Anerkennung fĂŒr das gesellschaftlich unverzichtbare Ehrenamt“, sagte Kerstin Griese.

Forum Ehrenamt fĂŒr Niederberg und Ratingen »

» FreiwilligenAgentur Velbert
» freiwilligenbörse ratingen
» Harfe – Heiligenhauser Agentur fĂŒr das Ehrenamt
» Freiwilligen Forum WĂŒlfrath