Kerstin Griese hat am Boston-Scientific-Simulator in Ratingen einen Katheter in ein Herz eingefĂŒhrt. AnschlieĂend ging es nach Neviges auf einen Bauernhof im Windrather Tal.
Boston Scientific ist Hersteller von Stents, Herzschrittmachern und Defibrillatoren und ist in diesem Medizintechniksegment âglobaler MarktfĂŒhrerâ, erlĂ€uterte Deutschland-Chef Daniel KrĂŒmel. In Ratingen werden alljĂ€hrlich mehr als 1000 Ărzte trainiert. âSo wie Piloten an Flugsimulatoren geschult werdenâ, zeigte sich Griese von den technischen Möglichkeiten beeindruckt. Allein mit dem Blick auf das zweidimensionale Röntgenbild musste sie den Katheter in das Herz schieben und dort mit Hilfe eines Drahtes an die richtige Stelle bewegen. Viele verschiedene Patientenmodelle seien fest in dem Simulator eingespeichert, erlĂ€uterte Achim BĂŒhl. In besonders schwierigen FĂ€llen werde ein CT des Patienten gemacht und die Bilder in den Simulator ĂŒberspielt. âDann kann man hier ĂŒbenâ, sagte BĂŒhl, bevor man die tatsĂ€chliche Operation durchfĂŒhrt.Mit dem Betriebsratsvorsitzenden Jörg Reichel sprach Kerstin Griese darĂŒber, wie die deutsche Mitbestimmung in einem global agierenden Konzern funktioniert, der aus den USA gesteuert wird. âUnser Betriebsverfassungsgesetz und die Tarifpartnerschaft sind ein Standortvorteil fĂŒr Deutschlandâ, ist Kerstin Griese ĂŒberzeugt.

Martin Dahlmann (Kreisbauernschaft), Kerstin Griese, der Nevigeser Ratsherr Matthias Gohr sowie Klaus BĂŒrgener und Anika BĂŒrgener, die den Hof bewirtschaften.
Kerstin Griese lieĂ sich die Probleme und Sorgen der Bauern schildern. Niedrige Milchpreise und hohe Investitionskosten machten den Betrieben zu schaffen, und auch die Altersvorsorge und der FachkrĂ€ftemangel bereiteten den Bauern Sorge. âGut, dass es hier einen Auszubildenden gibt und dass die Zukunft des Familienbetriebes in der nĂ€chsten Generation gesichert istâ, bemerkte Griese, denn die jĂŒngste Tochter der BĂŒrgeners ist studierte Agraringenieurin.
Mit seinen 80 MilchkĂŒhen liefert der Hof knapp 2000 Liter Milch tĂ€glich. Das Futter stellt Familie BĂŒrgener auf ihren 80 Hektar Land zum groĂen Teil selbst her. Es ist wie das gesamte Windrather Tal gentechnikfrei. Die Eltern Klaus und Christa BĂŒrgener sowie Tochter Anika bewirtschaften den Hof gemeinsam mit einem Auszubildenden.




