Bensmann, Griese

Kerstin Griese trifft … Marcus Bensmann

Der Investigativreporter Marcus Bensmann war bei „Kerstin Griese trifft â€¦â€ś und berichtete vor einem groĂźen Publikum ĂĽber das rechtsextreme Netzwerk, das die Correctiv-Recherchen aufgedeckt haben. „Diese Recherchen haben etwas ausgelöst, denn wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen“, sagt die Abgeordnete Kerstin Griese mit Blick auf die vielen Demonstrationen in den letzten Wochen.

„Dass so eine Bewegung entstanden ist – damit haben wir nicht gerechnet“, erzählte Bensmann. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Berichte habe gut gepasst. Denn das, was in Potsdam geplant wurde, habe für Erschrecken gesorgt. Das Ziel der Rechten sei ein monoethnischer Staat, sagte Marcus Bensmann. „Aber wo ist deren Referenz?“ Die DDR sei als Staat von einer Mauer abgeschirmt gewesen. „Das hat nicht gut funktioniert. Die großen Einwanderungsländer – USA, Australien – sind alles Erfolgsgeschichten“, betonte der Investigativjournalist.

Bensmann, Griese

GefĂĽllt bis auf den letzten Platz: das Freizeithaus West.

Die Rechtsextremisten sprächen von „Remigration“ – ein „blankgeputzter Begriff“, mit dem Vertreibung gemeint ist. „Die angebliche Freiwilligkeit ist Unsinn. Sie wollen den Menschen, die hier seit Jahrzehnten leben, das Heimatgefühl vergällen“, sagte Bensmann.

Kerstin Griese wies darauf hin, dass der AfD-Europaspitzenkandidat Krah ganz offen aufgeschrieben habe, dass es um die Vertreibung von 25 Millionen Menschen gehe. „Wir haben in der deutschen Geschichte gelernt, dass wir die Bücher lesen sollten“, so Bensmann. „Auschwitz hat nicht mit der Rampe angefangen, sondern mit dem Gesetz, das Juden das Halten von Kanarienvögeln verbietet. Menschen, die hier leben, zu einer kollektiven Bedrohung zu machen, ist ein Angriff auf uns alle.“

FĂĽr die Demokratie: das gemeinnĂĽtzige Medienhaus Correctiv.

Marcus Bensmann antwortete auf eine kritische Bemerkung des örtlichen AfD-Vorsitzenden: „Ich gehe keiner Diskussion aus dem Weg, ich war noch nie auf so viel AfD-Parteitagen, wie in den letzten Jahren.“ Er betonte, dass die AfD „russische Verhältnisse“ in Deutschland schaffen und die Demokratie abschaffen wollten.

Kerstin Griese macht sich Sorgen, dass die Brandmauer gegen die AfD bröckelt. „Es gibt Leute in der CDU, die Stichwortgeber sind.“ Das werde auch in Teilen der CDU so gesehen. In der Diskussion mit dem Publikum wurde unter anderem nach einem Verbot der in weiten Teilen rechtsextremen AfD gefragt. „Ich bin nicht dafür, die AfD jetzt sofort zu verbieten, denn damit ist das Gedankengut ja nicht verschwunden“, sagte die Sozialdemokratin Griese.