Kerstin Griese verteidigt das Familienpapier der EKD

Kerstin Griese hat sich auf der EKD-Synode hinter die viel diskutierte „Orientierungshilfe Familie“ gestellt und die dort beschriebenen gesellschaftlichen Entwicklungen als Tatsache beschrieben. Griese machte in ihrer Rede darauf aufmerksam, dass insbesondere die Anforderungen aus der Arbeitswelt eine große Belastung für Familien darstellten.

Dieses Thema sei in dem Familienpapier vorbildlich aufgegriffen worden. Griese appellierte an die Delegierten, den alten Streitpunkt „Kinderbetreuung kontra Familie“ zu überwinden. Familiäre Bindungen und Betreuungseinrichtungen mit hoher Qualität seien gleichermaßen wichtig und müssten zusammen gedacht werden.

Kerstin Griese, EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider, Synoden-Präses Irmgard Schwaetzer.

Kerstin Griese, EKD-Ratsvorsitzender Nikolaus Schneider, Synoden-Präses Irmgard Schwaetzer.

Die Orientierungshilfe haben denjenigen gegenĂĽber fĂĽr Respekt gesorgt, die in verschiedenen Familienformen leben: seien es Alleinerziehende, seien es Kinderlose, die ebenfalls oftmals FĂĽrsorge fĂĽr andere Menschen ĂĽbernehmen, seien es gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften. Griese unterstĂĽtzte den erweiterten Familienbegriff, der auch Lebenspartnerschaften mit Kindern umfasst.

„Einiges, was ich von Seiten der Kritiker gehört habe, wirkt auf die Menschen verletzend, die das Idealbild der Kritiker – die gute Ehe mit vielen Kindern – nicht geschafft haben oder sich anders entschieden haben“, sagte die EKD-Synodale. Man müsse aufpassen, wenn man Lebensformen anderer Menschen kritisiert. „Einiges war da schon sehr unbarmherzig“, so Kerstin Griese, die sich für Toleranz aussprach. „Denn die Kirche, die ich mir wünsche, ist eine einladende Kirche.“

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