Ella Hoffman kommt aus Kalifornien und lebt zurzeit mit einem Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) bei einer Gastfamilie in Ratingen. Die 20-Jährige hat sich jetzt mit ihrer Patin, der SPD-Abgeordneten Kerstin Griese, getroffen.
„Ratingen ist cool“, sagte die Amerikanerin, die von den vielen Spuren der langen Stadtgeschichte fasziniert ist. „In Kalifornien ist alles neu und modern.“ Hoffmann stammt zwar aus einer deutschstämmigen Familie, hat aber erst vor knapp zwei Jahren begonnen, Deutsch zu lernen. Griese war sehr beeindruckt, dass sie die Sprache schon gut spricht und so diskutierten die beide angeregt über die Politik diesseits und jenseits des Atlantiks. Ella Hoffman kommt aus dem wegen seiner progressiven Universität bekannten Berkeley und hatte dort einige Monate für eine demokratische Kongressabgeordnete gearbeitet und hat ein Praktikum im Stadtrat gemacht. „In Berkeley interessieren wir uns für Politik“, wies sie auf den Unterschied zu anderen Teilen des Landes hin.
In ihrer Schule hatte sich Hoffman als Tutorin für jüngere Schülerinnen und Schüler engagiert, die oft aus familiär problematischen Verhältnissen kamen. „Das ist so unfair“, möchte sie sich nicht mit den deutlich schlechteren Bildungschancen dieser Kinder abfinden. „Ich hatte mich entschieden, Politik zu studieren, um etwas zu verändern.“ Allerdings sei es sehr schwierig, etwas zu bewegen. Donald Trump entmutige die Menschen, erzählte sie.
Gleich gute Bildungschancen für alle Kinder zu erreichen, sei auch in Deutschland eine große Herausforderung, berichtet Griese. „Für mich war das ein ganz wichtiger Grund, um mich politisch zu engagieren.“
Ella Hoffman hat zunächst ein Semester Politik und Wirtschaftswissenschaften in Köln studiert. Jetzt ist sie in der zweiten Hälfte ihres einjährigen Deutschlandaufenthalts und macht ein Praktikum bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC in Düsseldorf. Im Sommer endet ihr vom Bundestag und dem US-Kongress bereitgestelltes Stipendium, und sie kehrt zurück nach Kalifornien.