Kerstin Griese, Staatssekretärin Anette Kramme und SPD-Ratsfraktionschef Christian Wiglow haben die Räume der Ratinger Wohnungslosenhilfe besucht. Sie haben sich einen Eindruck von der erfolgreichen Sanierung der Fachberatungsstelle des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und der fast abgeschlossenen Renovierung der Apartments verschafft.
Das besondere Interesse galt den Angeboten der Beschäftigungsförderung des SkF. Nach einem Rundgang durch die Möbelkammer stellten Edith Bohnen (Ehrenvorsitzende), Natalie Rebs (Vorsitzende), Marie-Therese Wirtz-Doerr (Geschäftsführerin) und Robert Wierichs (Bereichsleiter) die diversen Maßnahmen zur beruflichen Integration und schulischen Qualifizierung vor. Die Anwesenden waren sich einig, dass es eines solchen differenzierten Angebotes bedarf, um die Beschäftigungsfähigkeit von Langzeitarbeitslosen zu fördern bzw. um Langzeitarbeitslosigkeit vorzubeugen, zum Beispiel durch Hinführung zum nachträglichen Erwerb eines Hauptschulabschlusses.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des SkF machten zudem deutlich, dass für Menschen, denen der erste Arbeitsmarkt trotz vorausgegangener intensiver Eingliederungsbemühungen langfristig keine guten Arbeitsplätze bietet, flexible Möglichkeiten der Förderung von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen auch abseits starrer zeitlicher Befristungen geschaffen werden sollten. Hierzu müsse es aber möglich sein, Hartz-IV-Leistungen in Lohn umwandeln zu können, um auch diesen Menschen Teilhabe am Erwerbsleben zu ermöglichen.Anette Kramme, parlamentarische Staatssekretärin im Arbeitsministerium, sagte, dass die SPD erreicht habe, dass Hartz-IV-Bezieher jetzt statt bisher insgesamt zwei sogar drei Jahre Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) ableisten dürfen. Eine längerfristige Förderung von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnissen habe man zwar noch nicht erreichen können, man werde sich aber weiterhin politisch für einen sozialen Arbeitsmarkt stark machen.
Es wurde auch thematisiert, wie die berufliche Integration von Flüchtlingen gelingen kann. Kerstin Griese verwies auf das soeben aufgelegte Arbeitsmarktprogramm „Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen“, mit dem Zugewanderten die Möglichkeit erhalten, die Wartezeit bis zur Entscheidung über ihre Anerkennung durch eine sinnvolle und gemeinwohlorientierte Beschäftigung zu überbrücken. Deutschlandweit sollen so bis zu 100.000 Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden.
Christian Wiglow konnte berichten, dass die Stadtverwaltung bereits einen Antrag in Vorbereitung hat, um für diesen Personenkreis 21 Plätze im Amt für kommunale Dienste zu schaffen. Die Flüchtlinge sollen mit zusätzlich Tätigkeiten im Bereich Grünflächenpflege und -unterhaltung beauftragt werden. Der SkF will sich ebenfalls engagieren und Flüchtlinge in die Beschäftigungsprojekte Möbelkammer, Radstation, Rock und Rolli sowie Waschbrett einbinden. In den Projekten tragen die Maßnahmeteilnehmenden, Stammpersonal und Ehrenamtliche gleichermaßen zum Gelingen bei. Flüchtlinge erhalten hier optimale Einblicke in das berufliche und gesellschaftliche Leben in Deutschland und erwerben Sprachkenntnisse.