Reise nach Israel und PalÀstina

Kerstin Griese hat das Willy Brandt Center Jerusalem vor fast 30 Jahren mitgegrĂŒndet. „Und jedes Mal, wenn ich dorthin zurĂŒckkehre, spĂŒre ich, wie wichtig dieser Ort ist“, sagte sie bei einem Besuch.

Das Willy Brandt Center entstand 1996 als Projekt junger Menschen aus Deutschland, Israel und PalĂ€stina – vorangetrieben von den Jusos. „Damals hatten wir eine Vision: einen Ort zu schaffen, an dem junge Menschen aus Israel, PalĂ€stina und Deutschland miteinander reden können – ehrlich, mutig und manchmal auch kontrovers“, so Griese. „Einen Raum, in dem Geschichten erzĂ€hlt werden, die sonst ungehört bleiben. Einen Ort, an dem Empathie wachsen kann, wo sonst Misstrauen herrscht.“

WBC

GesprĂ€chsrunde im Willy Brandt Center, das sich im Jerusalemer Stadtteil Abu Tor auf der „grĂŒnen Linie“ zwischen Ost- und West-Jerusalem befindet.

In einer Zeit, in der Gewalt und Hass oft lauter sind als das leise GesprĂ€ch, sei das wichtiger denn je. „Das Willy Brandt Center ist ein Symbol des Mutes: Mut, einander zuzuhören. Mut, Perspektiven auszuhalten, die schmerzen. Mut, dennoch an ein gemeinsames Morgen zu glauben.“ Bei ihrem Besuch in Jerusalem hat Kerstin Griese Menschen getroffen, die genau diesen Mut leben. „Junge Leute, die nicht aufgeben, die daran glauben, dass Frieden möglich ist, wenn man ihn von Mensch zu Mensch aufbaut.“

Forum

Fritz-Naphtali-Forum in Tel Aviv: Enge Kontakte zwischen DGB und Histadrut.

Außerdem nahm SozialstaatssekretĂ€rin Griese gemeinsam mit der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi und Vertretern der Einzelgewerkschaften am ersten Fritz-Naphtali-Forum teil. Anlass war das 50-jĂ€hrige Bestehen der Partnerschaft zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der israelischen Gewerkschaftsbewegung Histadrut. „In Deutschland wie in Israel sind Gewerkschaften ein zentraler Pfeiler der Demokratie. Sie gestalten politische Debatten, prĂ€gen gesellschaftliche Entwicklungen und sind ein Garant fĂŒr sozialen Frieden. Der gemeinsame Einsatz fĂŒr faire Arbeit, gute Löhne und gleiche Rechte baut BrĂŒcken – zwischen Religionen, Kulturen und Staaten“, so Griese.

Außerdem besuchte Kerstin Griese das Auguste-Viktoria-Hospital im palĂ€stinensischen Ost-Jerusalem. Es ist der einzige Ort in der Region, an dem an Krebs erkrankte PalĂ€stinenserinnen und PalĂ€stinenser behandelt werden können. „Damit wird dort lebensrettende medizinische Versorgung geleistet.“