Willy Brandt

Kniefall am Denkmal des Warschauer Ghetto-Aufstandes

Heute vor 50 Jahren hat Willy Brandt am Denkmal fĂŒr die Opfer des Aufstandes des Warschauer Gettos niedergekniet. Das war ein welthistorisches Ereignis, das symbolisch fĂŒr die Aussöhnung mit den LĂ€ndern Osteuropas steht, die von den Deutschen im Nationalsozialismus ĂŒberfallen und brutalst besetzt wurden.

FĂŒr mich ganz persönlich, die ich den Kniefall von Warschau nicht selbst vor 50 Jahren wahrnehmen konnte (da war ich vier Jahre alt), war es aber in der BeschĂ€ftigung damit das wichtigste Ereignis, das mich bewegt hat, in die SPD einzutreten. Als Jugendliche, die mit der evangelischen Jugendarbeit nach nach Polen zu Begegnungen gereist ist, symbolisiert fĂŒr mich diese Geste alles, was ich fĂŒr richtig und notwendig hielt, um nach den Verbrechen des Nationalsozialismus ein Zeichen zu setzen.

In der BeschĂ€ftigung mit den deutsch-polnischen Beziehungen und der Begegnung mit polnischen Jugendlichen in den 80er Jahren, mit unserer deutschen Geschichte und mit der Frage, wie man aus ihr lernen kann, hat die Lebensgeschichte von Willy Brandt und sein Kniefall herausragende Bedeutung fĂŒr mich. Dass der ehemalige WiderstandskĂ€mpfer Willy Brandt die Demut vor den Opfern stellvertretend fĂŒr das Land der TĂ€ter ausdrĂŒckt, hat mich unendlich beeindruckt. Deshalb habe ich mich jahrzehntelang in der GedenkstĂ€ttenarbeit mit der Erinnerung an die Opfer und der Aufarbeitung unserer Geschichte engagiert. Deshalb bin ich, als ich 19 Jahre alt wurde, in die SPD eingetreten.

Die Erinnerung an diese große Tat vor 50 Jahren ist zukunftsweisend: fĂŒr Frieden und Versöhnung, fĂŒr mehr Geschichtsbewusstsein und fĂŒr eine Sozialdemokratie, die sich ihrer Grundwerte bewusst ist und die bis heute die glaubwĂŒrdige Kraft gegen jeden Rechtsextremismus und Nationalismus ist.

50 Jahre Kniefall Willy Brandts

» spd.de: #50JahreKniefall