Kerstin Griese hat zu Beginn des SPD-Kreisparteitages in Hilden deutlich gemacht, dass sie das Verhalten von Innenminister Horst Seehofer fĂŒr nicht hinnehmbar hĂ€lt. Die Kreisvorsitzende begrĂŒĂte es, dass Andrea Nahles nun erklĂ€rt hat, die Ablösung von Hans-Georg MaaĂen als VerfassungsschutzprĂ€sident neu zu verhandeln.
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âDie SPD ist der gut arbeitende Teil der Bundesregierung, der etwas fĂŒr die Menschen verbessert. Wir mĂŒssen mal ĂŒber die guten Leistungen sprechen und uns nicht alles von Herrn Seehofer verderben lassenâ, betonte Kerstin Griese. âIch fordere Frau Merkel auf, Herrn Seehofers Treiben ein Ende zu setzen.â Thomas Kutschaty, SPD-Landesvorsitzender, ergĂ€nzte: âRespekt, dass Andrea Nahles die Notbremse gezogen haben.â Es diene der GlaubwĂŒrdigkeit, auch mal einen Fehler einzugestehen.âIch glaube nicht, dass das Steuersystem gerecht istâ, sagte Kutschaty als Gastredner auf dem Parteitag. Eine Rentengarantie nur bis 2025 reiche nicht aus. âIch werde auch bei dem Thema Hartz IV nicht mehr schweigen, wenn es da Ungerechtigkeiten gibtâ, warb er dafĂŒr, deutliche Position zu beziehen.
Thomas Kutschaty begrĂŒĂte es, dass das Bundesarbeitsministerium einen sozialen Arbeitsmarkt einrichten wird und bedankte sich bei ArbeitsstaatssekretĂ€rin Kerstin Griese dafĂŒr. âSie hat wie eine Löwin dafĂŒr gekĂ€mpftâ, so Kutschaty. âEs geht um die WĂŒrde der Menschen, es geht um regelmĂ€Ăige AblĂ€ufe, es geht um Kinderâ, betonte er die Notwendigkeit, Langzeitarbeitslose wieder in eine berufliche TĂ€tigkeit zu bringen. Denn Kinder mĂŒssten die Chance haben, in ihrer Familie einen geregelten Tagesablauf zu erleben. Die SPD mĂŒsse fĂŒr âdas Aufstiegsversprechen, das Wohlstandsversprechen und das Sicherungsversprechenâ stehen, unterstrich er die Bedeutung der Themen Bildung, Arbeit und Rente.
Zwei Gesetze habe die SPD in dieser Woche ins Bundeskabinett eingebracht, berichtete Kerstin Griese. âDas Qualifizierungschancengesetz wird Weiterbildung fördern, denn die Digitalisierung wird die Jobs verĂ€ndern.â Auch das Gute-Kita-Gesetz sei vor Ort im Kreis Mettmann sehr wichtig. âFranziska Giffey wird die QualitĂ€t in den Kitas verbessern und GebĂŒhrenfreiheit ermöglichenâ, sagte die StaatssekretĂ€rin.
Thomas Kutschaty bedankte sich ausfĂŒhrlich bei Kerstin Griese fĂŒr ihre zehnjĂ€hrige Amtszeit als Kreisvorsitzende und fĂŒr die gute Zusammenarbeit. Griese muss als StaatssekretĂ€rin hĂ€ufiger in Berlin sein, so dass sie gerade auch in der Vorbereitung der Kommunalwahlen 2020 nicht mehr so prĂ€sent sein könnte, wie sie es als notwendig erachtet. âMir war es eine Ehre, zehn Jahre lang Vorsitzende gewesen zu seinâ, sagte Griese. âIch bin nicht weg, sondern ich werde weiterhin hier im Kreis politisch aktiv sein.â
Jens Geyer, neu gewĂ€hlter Vorsitzender der Kreis-Mettmann-SPD sagte: âEs gibt sehr viel Selbstbewusstsein in den zehn StĂ€dten. Das ist auch gut soâ, meinte er. âWir sind offener und modernen gewordenâ, beschrieb er die SPD im Kreis. An diese positive Entwicklung wolle er als neuer Vorsitzender anknĂŒpfen. âWofĂŒr steht die SPD in den StĂ€dten des Kreises?â Das mĂŒsse immer deutlich sein und der Kreisverband soll sich mehr als Dienstleister fĂŒr die Ortvereine verstehen, kĂŒndigte Geyer an. Mehr Wohnraum und mehr umweltgerechten Nahverkehr sind zwei Schwerpunkthemen, der sich die SPD stellen mĂŒsse. âNur wir als Sozialdemokraten können sozialdemokratische Politikâ, so der Monheimer. Momentan sĂ€hen die WĂ€hler die SPD maximal als Korrektiv zu Union. âAls Korrektiv sollten wir uns zu schade seinâ, wies Geyer auf die âCausa MaaĂenâ hin. âAngst ist ein schlechter Ratgeber in der Politikâ, betonte er. âDie Gesellschaft spaltet sich immer weiter.â Die Stimmungsmache gegen Migranten gebe es nicht nur in Chemnitz, sondern in vielen StĂ€dten und Köpfen. âWir mĂŒssen uns wehren, nicht erst morgen, sondern heuteâ, sagte Jens Geyer.