Open Air auf der Wiese am Velberter JugendgĂ€stehaus fand bei strahlendem Sonnenschein âKerstin Griese trifft ⊠Heiko Maasâ statt. Der Zugang war beschrĂ€nkt, so dass auf Abstand sitzend knapp hundert BĂŒrgerinnen und BĂŒrger die Gelegenheit wahrnehmen konnten, den AuĂenminister zu erleben.
» WAZ Velbert: AuĂenminister in Velbert
» SuperTIPp Velbert: BundesauĂenminister Heiko Maas in Velbert
Bevor es auf die âKerstin Griese trifft âŠâ-Sessel ging, begrĂŒĂte Kerstin Griese den Minister vor der BĂŒhne und bat ihn zu einem GesprĂ€ch mit Velberts SPD-BĂŒrgermeisterkandidat Rainer HĂŒbinger und Landratskandidat Jens Geyer. âWieso seid ihr SPD-Mitglied?â, wollte Kerstin Griese wissen. Er habe einen âHang zum Gerechtigkeitsfanatismusâ gehabt, erinnert sich Maas an den Beginn seines Jurastudiums. Ăhnlich war es auch bei Rainer HĂŒbinger und Jens Geyer, der erzĂ€hlte, dass Gerechtigkeit auch fĂŒr ihn das Thema war, das ihn in die SPD gebracht habe.
HĂŒbinger schlug als âVelberter Urgesteinâ, so Griese, eine BrĂŒcke vom Kommunalen zur AuĂenpolitik. Er habe selbst die StĂ€dtepartnerschaft mit dem polnischen MorÄ g initiiert. âDas ist wichtig, weil Velbert eine multikulturelle Stadt ist.â Heiko Maas antwortet: âPolitische Konflikte zwischen den Regierungen dĂŒrfen nicht dazu fĂŒhren, dass die Gesellschaften auseinanderrĂŒcken. Wir brauchen mehr StĂ€dtepartnerschaften und nicht weniger.âDeutschland hat zurzeit die EU-PrĂ€sidentschaft inne, was fĂŒr Kerstin Griese Anlass war, ĂŒber die europĂ€ischen Zusammenarbeit in Zeiten von Corona zu reden. Maas rĂ€umte ein, dass es in der EU zu Beginn der Pandemie zu wenig SolidaritĂ€t gegeben habe. Umso mehr habe er sich darĂŒber gefreut, dass eine âgroĂe solidarische Lösungâ beim Finanzpaket gefunden worden sein. âWir arbeiten in einer Art zusammen, wie ich es zu Beginn der Krise nicht fĂŒr möglich gehalten habe. Wenn es ernst wird, sind wir in der Lage, solidarisch zu entscheiden. Die Coronakrise sei wie ein Brennglas, unter der sich Nachbarschaften vor Ort als auch Nachbarstaaten hĂ€tten beweisen mĂŒssen, ergĂ€nzte Kerstin Griese. âWir versuchen, wĂ€hrend der EU-RatsprĂ€sidentschaft sozialdemokratische Inhalte zu verankernâ, berichtete sie aus dem Arbeits- und Sozialministerium. Sie setze sich fĂŒr europĂ€ische Mindestlöhne, gute Arbeitsbedingungen fĂŒr Saisonarbeiter und nachhaltige Lieferketten ein.
Klare Worte fand der AuĂenminister zum Fall Nawalny und zu Russland. âEs muss eine Reaktion geben, die eine europĂ€ische Reaktion sein muss. Die Russen können selbst dafĂŒr sorgen, dass North Stream 2 davon nicht betroffen ist, indem sie zur AufklĂ€rung beitragenâ, antwortete Maas auf einer Publikumsfrage.
Da sich Kerstin Griese selbst seit langer Zeit fĂŒr die israelisch-palĂ€stinensisch-deutsche Zusammenarbeit engagiert, sprach sie Maas auch auf die aktuelle Situation im Nahen Osten und den Friedensschluss zwischen Israel und den arabischen Emiraten an. âEine Annexion bedeutet Kriegâ, habe er der israelischen Regierung gesagt. âMittlerweise ist das vom Tisch.â Jetzt gĂ€be es die Chance, dass die Israelis und PalĂ€stinenser wieder ins GesprĂ€ch kommen.
âDie SPD war immer die Partei, die gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus gestanden hatâ, sagte Kerstin Griese. âWir mĂŒssen in unserer Gesellschaft dafĂŒr sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passiertâ, kommentierte Heiko Maas die Coronaleugner-Demonstration und die rechtsextremen Ausschreitungen vor dem Reichstag. Es mĂŒsse etwas gegen GleichgĂŒltigkeit getan werden, und das gelte auch fĂŒr die sozialen Medien, betonte der AuĂenminister.