Maas, Griese

Kerstin Griese trifft â€Š Heiko Maas

Open Air auf der Wiese am Velberter JugendgĂ€stehaus fand bei strahlendem Sonnenschein „Kerstin Griese trifft â€Š Heiko Maas“ statt. Der Zugang war beschrĂ€nkt, so dass auf Abstand sitzend knapp hundert BĂŒrgerinnen und BĂŒrger die Gelegenheit wahrnehmen konnten, den Außenminister zu erleben.

» WAZ Velbert: Außenminister in Velbert
» SuperTIPp Velbert: Bundesaußenminister Heiko Maas in Velbert

Bevor es auf die „Kerstin Griese trifft â€Šâ€œ-Sessel ging, begrĂŒĂŸte Kerstin Griese den Minister vor der BĂŒhne und bat ihn zu einem GesprĂ€ch mit Velberts SPD-BĂŒrgermeisterkandidat Rainer HĂŒbinger und Landratskandidat Jens Geyer. „Wieso seid ihr SPD-Mitglied?“, wollte Kerstin Griese wissen. Er habe einen „Hang zum Gerechtigkeitsfanatismus“ gehabt, erinnert sich Maas an den Beginn seines Jurastudiums. Ähnlich war es auch bei Rainer HĂŒbinger und Jens Geyer, der erzĂ€hlte, dass Gerechtigkeit auch fĂŒr ihn das Thema war, das ihn in die SPD gebracht habe.

Heiko Maas, Reiner HĂŒbinger, Jens Geyer, Kerstin Griese

Heiko Maas, Reiner HĂŒbinger, Jens Geyer und Kerstin Griese.

JugendgÀstehaus

Mit Abstand: Auf der Wiese am Velberter JugendgÀstehaus.

Maas

Heiko Maas erlÀutert die Krisenherde der Welt.

Maas, Griese

Gemeinsames Thema: Die Ziele der Bundesregierung wÀhrend der EU-RatsprÀsidentschaft.

Maas, Griese

Aufbruch nach 90 Minuten spannendem Politik-Talk.

HĂŒbinger schlug als „Velberter Urgestein“, so Griese, eine BrĂŒcke vom Kommunalen zur Außenpolitik. Er habe selbst die StĂ€dtepartnerschaft mit dem polnischen Morąg initiiert. „Das ist wichtig, weil Velbert eine multikulturelle Stadt ist.“ Heiko Maas antwortet: „Politische Konflikte zwischen den Regierungen dĂŒrfen nicht dazu fĂŒhren, dass die Gesellschaften auseinanderrĂŒcken. Wir brauchen mehr StĂ€dtepartnerschaften und nicht weniger.“

Deutschland hat zurzeit die EU-PrĂ€sidentschaft inne, was fĂŒr Kerstin Griese Anlass war, ĂŒber die europĂ€ischen Zusammenarbeit in Zeiten von Corona zu reden. Maas rĂ€umte ein, dass es in der EU zu Beginn der Pandemie zu wenig SolidaritĂ€t gegeben habe. Umso mehr habe er sich darĂŒber gefreut, dass eine „große solidarische Lösung“ beim Finanzpaket gefunden worden sein. „Wir arbeiten in einer Art zusammen, wie ich es zu Beginn der Krise nicht fĂŒr möglich gehalten habe. Wenn es ernst wird, sind wir in der Lage, solidarisch zu entscheiden. Die Coronakrise sei wie ein Brennglas, unter der sich Nachbarschaften vor Ort als auch Nachbarstaaten hĂ€tten beweisen mĂŒssen, ergĂ€nzte Kerstin Griese. „Wir versuchen, wĂ€hrend der EU-RatsprĂ€sidentschaft sozialdemokratische Inhalte zu verankern“, berichtete sie aus dem Arbeits- und Sozialministerium. Sie setze sich fĂŒr europĂ€ische Mindestlöhne, gute Arbeitsbedingungen fĂŒr Saisonarbeiter und nachhaltige Lieferketten ein.

Klare Worte fand der Außenminister zum Fall Nawalny und zu Russland. „Es muss eine Reaktion geben, die eine europĂ€ische Reaktion sein muss. Die Russen können selbst dafĂŒr sorgen, dass North Stream 2 davon nicht betroffen ist, indem sie zur AufklĂ€rung beitragen“, antwortete Maas auf einer Publikumsfrage.

Da sich Kerstin Griese selbst seit langer Zeit fĂŒr die israelisch-palĂ€stinensisch-deutsche Zusammenarbeit engagiert, sprach sie Maas auch auf die aktuelle Situation im Nahen Osten und den Friedensschluss zwischen Israel und den arabischen Emiraten an. „Eine Annexion bedeutet Krieg“, habe er der israelischen Regierung gesagt. „Mittlerweise ist das vom Tisch.“ Jetzt gĂ€be es die Chance, dass die Israelis und PalĂ€stinenser wieder ins GesprĂ€ch kommen.

„Die SPD war immer die Partei, die gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus gestanden hat“, sagte Kerstin Griese. „Wir mĂŒssen in unserer Gesellschaft dafĂŒr sorgen, dass so etwas nicht noch einmal passiert“, kommentierte Heiko Maas die Coronaleugner-Demonstration und die rechtsextremen Ausschreitungen vor dem Reichstag. Es mĂŒsse etwas gegen GleichgĂŒltigkeit getan werden, und das gelte auch fĂŒr die sozialen Medien, betonte der Außenminister.